Dieses Jahr laden Christinnen und Christen unter dem Motto „Nimm Platz! Atme auf!“ bei der sächsischen Landesgartenschau in Torgau zum Glauben ein. Dies geschieht im Rahmen der ökumenischen Verbundenheit, da Christinnen und Christen aller Glaubensrichtungen in Torgau in einer Diaspora leben. Interessant ist auch, dass Torgau politisch zu Sachsen gehört, kirchlich jedoch zur Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

In Abstimmung mit der Landesgartenschau entstand auf der Ausstellungsgelände ein Kirchenwäldchen – mit Blick auf die Elbe. Hier fanden die Menschen an heißen Sommertagen Schatten und an regnerischen Herbsttagen ein trockenes Plätzchen unter den hohen Baumkronen. Das Kirchenwäldchen ist ein Ort, an dem man zur Ruhe kommt. Er lädt aber auch dazu ein, miteinander ins Gespräch kommen. Dafür stehen im Kirchenwäldchen verschiedenste Sitzmöglichkeiten bereit, ein Hirtenwagen mit Seelsorgeangebot und ein Altar, an welchem jeden Tag um 15 Uhr eine Andacht gefeiert wird.

Das Projekt steht für ein Zusammenkommen der unterschiedlichsten Menschen. Für Christen und Christinnen, Menschen anderen Glaubens oder Menschen, die ohne Glauben leben oder diesen verloren haben. Nicol Speer, Projektleiterin des Kirchenwäldchens, erzählt, dass es schön sei, mit so unterschiedlichen Menschen ins Gespräch zu kommen. Sie erinnert an ein Gespräch mit einem Menschen, der den Bezug zum Glauben und zur Kirche verloren hatte. Suchende, Verbitterte, Traurige und Neugierige trafen im Kirchenwäldchen auf Menschen, die ihnen zuhörten und von ihrem Glauben erzählten. Denn ohne die Freiwilligen, die hier anwesend und gesprächsbereit waren, mit Menschen auch häkelten oder bastelten, wäre dieses Angebot so nicht möglich gewesen. „Ich weiß nicht bei allen, aus welchen Kirchen sie kommen“, sagt Nicol Speer. Gelebte Ökumene.

Das GAW hat dieses Projekt mit 4.000 € im Rahmen des Fonds „Innerdeutsche Diaspora“ finanziell unterstützt. Beim Betriebsausflug der GAW-Zentrale haben Generalsekretär Enno Haaks und die Mitarbeitenden der Zentrale das Kirchenwäldchen nun besucht, mit Verantwortlichen und Freiwilligen gesprochen und um Abschluss gemeinsam mit allen eine Andacht gefeiert.