D. Brauer, M. Jürgens, M. Fendler, D. Stelter

„Das GAW hilft evangelischen Kirchen und ihren Gemeinden weltweit, die Bitteres erfahren haben und Großes leisten,“ das schrieb der scheidende Vorsitzende des GAW-Hannover Militärdekan Pfr.  Martin Jürgens in diesem Jahr für den GAW-Kollektenaufruf der Hannoverschen Landeskirche. 

Diese Worte nahm Oberkirchenrat Pfr. Dirk Stelter auf, als er Jürgens von seinem Vorsitz nach vier Jahren im GAW-Hannover am Sonntag Trinitatis entband. Stelter ist Ökumenbeauftragter der Hannoverschen Landeskirche. Die Worte – so Stelter – umschreiben das, was derzeit gerade die evangelischen Gemeinden in der Ukraine erleiden. Krieg ist seit über 100 Tagen im Land. Eine Katastrophe! Unendliches Leid, Zerstörung, Todesopfer, Chaos – und kein Ende in Sicht. 

Bischof Dietrich Brauer – bis vor Kurzem Erzbischof der beiden lutherischen Kirchen in Russland – ging in seiner Predigt darauf ein. „Keine Predigt kann dem Krieg in der Ukraine ausweichen,“ sagte er. „Für sehr viele Menschen ist das eine Passionszeit. Der 24. Februar hat alles verändert. – Wir alle sehnen uns nach einem Ende des Schreckens. Und wir lernen neu schätzen, wie wertvoll Freiheit und Demokratie ist – und wir erfahren, dass wir uns für Freiheit, Demokratie und Frieden einsetzen müssen, dafür kämpfen müssen. Und: Uns treibt die Frage um, warum das Böse so viel Macht hat. Gott erscheint uns verborgen. Wo ist er? Wenn wir ihn suchen, dann wird unsere Suche nicht unbeantwortet bleiben. Im Gekreuzigten Christus offenbart sich Gott uns und stellt ihn uns an die Seite. Ist unser Glaube ein suchender, dann zeigt sich Gott uns gerade in ihm. Wir bauen darauf, dass Gott uns dafür seinen Geist sendet, um uns Kraft zum Suchen zu geben – und damit wir zum Segen wirken.“

Pfarrer Michael Fendler – selbst eine Zeitlang Pfarrer in Russland und derzeit Berufsschulpfarrer – übernimmt in der Hannoverschen Landeskirche den Vorsitz des GAW-Hannover. Dirk Stelter führte ihn in sein Amt im Gottesdienst ein und dankte ihm ausdrücklich, dass er mit seiner Erfahrung aus der Diaspora in der Landeskirche einen wichtigen Dienst übernimmt, um die Verbundenheit und Solidarität mit den weltweiten Glaubensgeschwistern zu leben und gleichzeitig von den Erfahrungen der Diaspora zu erzählen und diese in die Landeskirche zu tragen.