Das Ehrenamtlichen-Team um Ulrich Hirsch Ende März beim Beladen des Hilfstransports nach Łódź

Am 14. April wird erneut ein GAW-Hilfstransport mit lebensnotwendigen Hilfsgütern für geflüchtete Menschen in die Ukraine starten. In der ukrainischen Grenzregion Transkarpatien versorgt der reformierte Pfarrer Péter Szeghljánik nicht nur seine Gemeindeglieder von Popowo/Csonkapapi, sondern auch mehr als 110 Binnenflüchtlinge aus Kiew. Weil zwölf von ihnen im Pfarrhaus untergekommen sind, schläft der Pfarrer selbst in seinem Kleinbus. Mit bewegenden Worten berichtet er von der Rettung einzelner Familien aus der Hauptstadt, aber auch von Familien, die durch Einberufung der Männer zerrissen wurden.
Um zielgenau zu helfen, wird in der Region Sachsenheim/Bietigheim und Göppingen am 13. April ein 14 Meter langer ungarischer 40-Tonner mit Pflegebetten, Saatmais, Saatkartoffeln, Stühlen und Tischen, Konserven und Mineralwasser in jeweils großen Mengen beladen. Die Helfer werden sogar den dringenden Wunsch nach einem Gabelstapler erfüllen. Zu weiteren Hilfsgütern zählen Kleider, Spielzeug, Schulbedarf, Betten, Bettwäsche, Arzneien, aber auch Paletten mit Lebensmittelspenden füllen den 14 Meter langen LKW. Ein ehrenamtliches Team unter Leitung von Ulrich Hirsch sorgt in Wangen, Stetten, Heilbronn, Nürtingen, Ensingen, Vaihingen/Enz und Mühlacker für die sachgerechte und sorgfältige Beladung.

Ziel des Trucks ist das 1300 km entfernte ungarische Grenzdorf Barabás. Von dort werden die Spenden mit Sprintern in ukrainische Grenzdörfer in Transkarpatien sowie ins 1000 Kilometer entfernte Kiew gebracht. Die Not leidenden Menschen erhalten eine Grundversorgung mit Lebensmittelpaketen und Broten, und spüren dabei, dass „auch die Liebe und Dankbarkeit unserer Herzen mit eingepackt wurde“, schreibt Pfarrer Szeghljánik. Neben praktischer Hilfe bietet der Pfarrer auch dreimal täglich Gottesdienste und Andachten in ungarischer und ukrainischer Sprache beidseits der Grenze an. Die Kosten des Hilfstransports im Wert von etwa 50 000 Euro, der zugleich weitere Ausgaben und Transportkosten verursacht, übernehmen die Ukrainehilfe des GAW und viele Einzelspender. So wird durch eine überwältigende Hilfsbereitschaft dieses tonnenschwere „Ostergeschenk“ für bedürftige Menschen auf den Weg gebracht. Der nächste Hilfstransport für Menschen aus der Ukraine ist bereits für die Zeit nach Ostern in Vorbereitung. Er wird für die Stuttgarter Partnerstadt Brno/Brünn bestimmt sein, wo sowohl in Tschechien untergebrachte Ukrainer unterstützt als auch Hilfstransporte in das Kriegsgebiet organisiert werden.

Die Reformierte Kirche in Transkarpatien zählte vor dem Krieg rund 64 000 Gemeindeglieder. Mit ihrer ungarischen Geschichte leben sie in der Ukraine in einer doppelten Diaspora. Das GAW pflegt schon lange intensive Beziehungen zu dieser kleinen Kirche im Südwesten der Ukraine.

Der vorherige Hilfstransport des GAW Württemberg erfolgte Ende März nach Łódź (Polen). Die Partnerstadt von Stuttgart hatte etwa 300 ukrainische Waisenkinder in verschiedenen leerstehenden Einrichtungen untergebracht und bat anschließend ihre deutsche Partnerstadt um Unterstützung. Stuttgart beauftragte mit der Vorbereitung und Durchführung des Hilfstransports das erfahrene Team ehrenamtlicher Mitarbeiter unter Leitung von Ulrich Hirsch, dem früheren Geschäftsführer des GAW Württemberg.