Acción Ecumenica in Caracas

Im Juni diesen Jahres traf sich eine internationale Geberkonferenz in Solidarität mit venezolanischen Flüchtlingen und Migranten. Die Europäische Union stellte humanitäre Soforthilfe in Höhe von 147 Mio. EUR für venezolanische Flüchtlinge und Migranten insbesondere für die Aufnahmeländer zur Verfügung. Deutlich wurde noch einmal die große Not in Venezuela benannt.

Der Vizepräsident der Europäischen Kommission Josep Borrell erklärte: „Der venezolanische Exodus, von dem mehr als 5,6 Millionen Menschen betroffen sind, stellt eine gravierende und anhaltende Krise dar, von der wenig Notiz genommen wird. Darüber hinaus hat die Pandemie die Notlage der venezolanischen Migranten und Flüchtlinge verschlimmert und die Risiken erhöht, denen sie auf ihrer Suche nach einem sicheren Zufluchtsort ausgesetzt sind. Angesichts der Notwendigkeit, Impfungen für die geflohenen Menschen und Unterstützung für die Gemeinschaften sicherzustellen, die sie großzügig aufgenommen haben, wird die Fortsetzung des Engagements umso dringlicher. Die Europäische Union ist bereit, ihren Teil beizutragen.“

Im Land selbst herrsche Hunger, Armut und Verfolgung ergänzte der EU-Kommissar für Krisenmanagement Janez Lenarčič. Die EU wolle ihren Beitrag leisten, die Not zu lindern für die Flüchtlinge, die in den Nachbarländern Zuflucht gesucht haben. Wie und wann eine politische Lösung dieser humanitären Katastrophe aussehen könnte, muss erneut offen bleiben.

Die hohe Zahl der Geflüchteten bereitet auch Sorgen in den Nachbarländern, wie Kolumbien. Kirchliche Hilfsorganisationen gehen davon aus, dass Ende diesen Jahres bis an die 7 Millionen Menschen das Land verlassen haben werden.

Derzeit bemühen sich Organisationen wie Acción Ecumenica (AE) in Caracas um Hilfe für die Menschen vor Ort. Das GAW unterstützt die Acción Ecumenica, damit sie insbesondere ihr medizinisches Zentrum in Caracas offenhalten kann.

Der Leiter von AE schreibt uns über die Situation – gerade auch im Blick auf die Impfungen und den fehlenden Impfstoff:

„Der Impfungen kommen in Venezuela nur sehr langsam voran. Es fehlt an Impfstoff. Die Regierung behautet, dass die Blockade durch die USA Schuld sei. Bisher wird hier mit Sputnik geimpft. Aber auch der chinesische und der kubanische Impfstoff kommen zum Einsatz. Aber es ist zu wenig. Von den Ärzten und dem Pflegepersonal, die in AE arbeiten und gleichzeitig im öffentlichen Gesundheitssystem, sind die meisten geipmpft. Aber es gibt zu viele andere, die warten. In AE dürfen wir leider nicht impfen, obwohl wir Impfungen eigentlich durchführen können. Wer wie und wann geimpft wird, ist undurchsichtig. In AE arbeiten wir intensiv daran, den Menschen hier in der Umgebung des Zentrums zu helfen, insbesondere denen, die vom Gesundheitssystem ausgeschlossen sind. Wir haben schon etlichen tausend Menschen geholfen.

Ansonsten ist die Situation im Land sehr schlimm. Die Währung soll angepasst werden, was heißt, dass etliche Nullen weggestrichen werden, sich aber nichts wirklich dadurch verändert. Die Preise werden weiter steigen. Es ist derzeit ein Teufelskreis. Unsere Sorgen in AE ist es, dass wir die Gehälter unseres Personals zahlen können. Die Hyperinflation erschwert das immer mehr. Wir sind auf Hilfe angewiesen.“

In diesem Jahr unterstützt das GAW das Medizinzentrum von AE mit 10.000€. 

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