Sandra Reis

Pfarrerin Sandra Reis ist Generalsekretärin der Presbyterianischen Kirche in Portugal. Die kleine Kirche mit 2.000 Mitgliedern sieht sich im Moment durch die Corona-Krise vor große diakonische Herausforderungen gestellt. Sie schreibt:

„Covid-19 hat das Leben der Menschen stark verändert. Die Wirtschaft ist abgestürzt, die Arbeitslosigkeit hat zugenommen, insbesondere für die gering qualifizierten Arbeitskräfte.Viele Menschen haben jetzt Schwierigkeiten, eine neue Arbeit zu finden, Bewerbungen zu schreiben oder staatliche Hilfen zu beantragen. Wir wollen eine Beratungsstruktur aufbauen, um sie bei diesen Behördengängen und Formalitäten zu unterstützen.

Wir haben die Unterstützung für Familien in Not bereits ausgeweitet und verteilen mehr Lebensmittelspenden und warme Mahlzeiten. Aber wir sind von der Nachfrage überwältigt, jeden Tag bitten mehr Menschen um Hilfe. Wir möchten mehr Familien helfen und ihnen auch frische Produkte anbieten. Viele Familien kaufen keine Masken oder andere Schutzmittel, weil sie das Geld für Lebensmittel brauchen. Wir würden gerne ein Programm starten, um Masken, Desinfektionsmittel und andere Hygieneprodukte an arme Familien zu verteilen. 

Frauen singen im Gottesdiens 2019

Ein anderes Thema betrifft Kinder aus ärmeren Familien: Viele Kinder bekommen Milch, Obst und die Hauptmahlzeit des Tages in der Schule. Aber die Schulen sind geschlossen. Wir möchten deshalb ein Programm zur Verteilung von Milch, Getreideprodukten, Obst und frischen Produkten starten.

Die Kinder haben Online-Unterricht, und die Regierung plant ein spezielles Sommerprogramm für Kinder mit größeren Lernschwierigkeiten… Aber viele Kinder haben gar keinen Computer oder Zugang zum Internet. Die armen Kinder sind von Bildung völlig abgeschnitten. Wir möchten diesen Kindern und Familien Zugang zum Internet und einen Computer verschaffen.“