Das diakonische Zentrum „Pella Bethânia“ in Taquari im brasilainsichen Bundesstaat Rio Grande do Sul hat sich neben der diakonischen Arbeit seit dem 16. Juni zu einem Krisenzentrum ausgeweitet. Eine Team von Feuerwehrleuten aus São Paulo wurde hier einquartiert. Sie sind spezialisiert für die Suche nach verchollenen Menschen nach der verheerenden Flutkatastrophe. Ihr Einsatzort ist das Taquari-Tal. Dafür haben sie Fahrzeuge, Schlauchbote, Drohnen, Hubschrauber und trainierte Hunde dabei. Die Arbeit ist schwer. Immer wieder gibt es Regen. Die Kälte setzt den Menschen zu. Das Team, das ca. 20 Personen umfasst, wird turnusmäßig ausgewechselt. Neben dem Gästehaus von „Pella Bethânia“ wurde den Feuerwehrleuten ein Saal für operative und strategische Zwecke zur Verfügung gestellt. Sie werden in dem Zentrum zudem versorgt. Für die guten Bedingungen, die sie in dem Zentrum vorgefunden haben, sind sie dankbar.
Die Verantwortlichen des diakonischen Zentrums sind widerum froh, dass sie mit ihren Möglichkeiten die Retter unterstützen können.
Der Wohltätigkeitsverein „Pella Bethânia“ wurde 1892 gegründet, weil die evangelischen Pastoren in Rio Grande do Sul die Not der Kinder der deutschen Einwanderer mitbekamen. Durch extreme Anfangsbedingungen, Unfälle und fehlende ärztliche Versorgung waren viele Kinder zu Waisen geworden. Aus dem Heim für Waisenkinder ist inzwischen eine Einrichtung für Menschen ab 18 Jahren mit und ohne Behinderung entstanden. In acht Häusern sind zurzeit 147 Menschen untergebracht. Rund 90 Mitarbeitende betreuen sie und fördern sie entsprechend der jeweiligen Fähigkeiten.
Im Projektkatalog 2023 hat das GAW 10 200 Euro für „Pella Bethânia“ gesammelt, um die Sanierung der Frauenwohnung im Haus Nazaré zu unterstützen. Dazu gehört auch die Erweiterung des Speiseraumes.
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