Synodalpräsident Steven Fuite

„Seit sieben Jahren gibt es in unserer Kirche eine Kommission mit dem Titel „Zeitgemäße Kirche“,“ erzählt Synodalpräsident Steven Fuite von der Vereinigten Protestantischen Kirche in Belgien (VPKB). „Sie hat den Auftrag, Vorschläge zu erarbeiten für die Synode der Kirche, um Fragen zu klären, wie die VKPB sich ändern muss, um in angemessener Weise für die Gesellschaft da zu sein. Wo können wir als Kirche für Frieden und Versöhnung eintreten und Hoffnung säen? Warum sind wir überhaupt da und wozu? Und was können wir wirklich tun? Wir sind ja – obwohl eine kleine Kirche – immer noch da.“ 

Vorrangig geht es darum, die Gemeinden und ihre Pfarrer*innen zu begleiten, den ausgeprägten Kongregationalismus zu überwinden, gemeinsam Kirche zu sein. Auch geht es darum, die Vielfalt der Kirche wahrzunehmen und als Reichtum zu sehen. Man ist Kirche in Belgien mit drei Sprachen: Französisch, Holländisch und auch etwas Deutsch. 105 Pfarrer*innen arbeiten in der Kirche. Die Gehälter werden vom Staat bezahlt. „Das ist manchmal Segen, manchmal Fluch,“ bekennt Fuite, denn es ist egal, wie viele Gemeindemitglieder wirklich dabei sind. Kontrolliert wird es nicht. Es gibt ein Stück Sicherheit, aber fordert auch heraus, verantwortlich mit dem, was gegeben ist umzugehen. „Man darf sich darauf nicht ausruhen, denn wir haben eine Mission in der belgischen Gesellschaft. Von den sechs anerkannten Religionen bieten wir eine durchaus liberale und differenzierte Alternative den Menschen, gerade wenn es um ethische Fragen geht.“ 

Ca. 45.000 Gemeindemitglieder gehören der Kirche an in 110 Gemeinden. Davon sind 70 Gemeinden wallonisch und 35 flämisch, drei deutsch- und 2 englischsprachig.

„In dieser Kirche wollen wir Kirche für und mit anderen sein,“ sagt Fuite. „Wir wollen die Vielfalt umarmen in unserer Kirche und Gesellschaft. das ist nicht immer leicht. Aber wir wollen es ohne Angst tun und den menschen Angst nehmen in einer komplizierter gewordenen Welt. Wir wollen einander willkommen heißen. Wir wollen eine zeitgemäße Kirche sein.“