Ohne Simeon Popov würde es wahrscheinlich eine evangelisch-methodistische Kirche in Shumen in Bulgarien nicht mehr geben. Er war ein aufrechter Prediger, der sich in der kommunistischen zeit nicht hat verbiegen lassen. Das brachte ihn ins Gefängnis. Als er wieder mal entlassen war kämpfte die kleine methodistische Kirche um ihre Kirche, die 1895 erbaut wurde. Ein größeres Hotel in unmittelbarer Nachbarschaft wollte sich ausdehnen. Die Kommunisten hätten die Kirche am Liebsten abgerissen. Der hartnäckige Kampf des

Pfarrerehepaar in Shumen

Pfarrers, die Scheu vor der religiösen Gebäude – einem heiligen Ort – und der Zustimmung des Denkmalamtes haben die Kirche gerettet. Heute wird die Gemeinde von einem Pfarrerehepaar betreut. Maximal 100 Menschen gehören zur Gemeinde, die ihre Aktivitäten ausweiten will. Etliche Jahre unterhielt sie nach der politischen Wende ein Hospiz im Gemeindehaus, was ihr Anerkennung in der 100.000 Einwohnerstadt brachte. In diesem Jahr soll eine Tageskinderbetreuung aufgemacht werden mit Hilfe der Mieteinnahmen aus der Vermietung zweier Stockwerke an das Diakoniewerk Bethel. Dieses Auslandsprojekt Bethels in Shumen bietet Kindern und Jugendlichen, deren soziales Verhalten sehr auffällig ist, vielleicht die letzte Chance für einen Neubeginn. Herausgelöst aus ihrer bisherigen Umgebung werden die jungen Menschen von deutschen und bulgarischen Fachkräften individuell betreut und unterrichtet. Es geht darum, ihnen neue Werte und das Gefühl von Vertrauen in Beziehungen zu vermitteln. Auch hier will sich die Gemeinde stärker engagieren.

In unmittelbarer Nähe befindet sich eine Moschee der türkischen Minderheit in Bulgarien. Es war mal die größte Moschee auf dem Balkan.

Im Projektkatalog für das Jahr 2018 wird für die Sanierung der Kirche ein Projekt eingereicht. Die Wände müssen trocken gelegt werden und der erneute eintritt von Grund- und Regenwasser verhindert werden.