Pfarrer Firas Farah predigt in Qamishly

Die wichtige Herausforderung für die Christen im Nahen Osten ist die Frage, wie sie bleiben können. Zu viele sind gegangen auf Grund der Gewalt und des anwachsenden Fanatismus. Die Gefahr ist, dass der christliche Glaube sich leise aus der Region verabschiedet, ohne dass die Welt es wahrnimmt.

Das erlebt Pfarrer Firas Farah im Nordosten Syriens in der Jasira-Region. Für drei Gemeinden ist er zuständig – Qamishly, Hassakeh und Malkiyah. Ursprünglich gab es an jedem Ort einen Pfarrer. In Qamishly gehören noch 65 Familien zu seiner evangelischen Gemeinde. 40 Familien sind gegangen. In Hassakeh und Malkiyah sind 25 Familien übriggeblieben. In jeder Gemeinde haben 50 Familien die Gemeinden verlassen. „In allen Familien gibt es Angehörige, die darüber nachdenken, zu gehen,“ sagt Faras. „Nur – wenn sie gehen, dann verlieren sie alles, was sie haben.“ Dazu berichtet er, dass bei einigen der Zweifel stärker ist als der Glaube, denn sie haben bei Terroranschlägen Menschen verloren.

Was kann man als Pastor in einer solchen Situation sagen? „Vor einem Jahr habe ich als Pastor noch gesagt, dass die Menschen meiner Gemeinde bleiben sollen. Jetzt hat sich das verändert. Jetzt bitte ich darum, dass sie bleiben. Ich besuche sie, bete mit ihnen und versuche sie zu überzeugen, dass wir in unserem Land bleiben. Syrien braucht das christliche Zeugnis!“ Aber das wird schwerer.

Was predigt ein Pfarrer wie Firas Farah, wenn er an das kommende Weihnachtfest denkt? „Jesus ist mitten in der Dunkelheit der Welt geboren wurde. Mitten in unsere Dunkelheit in der Geschichte unseres Landes will er geboren werden und uns trösten,“ sagt Firas überzeugt. „Die Weihnachtsbotschaft gewinnt für uns an Tiefe!“