Übergabe der Erdbebenhilfe der
Ev. Kirche der Böhmischen Brüder
an Pfr. Haroutune Selimian (links:
GAW-Generalsekretär Pfr. Enno Haaks)

„Die Not der Menschen in Syrien und in der Türkei hat uns in unserer Kirche der Böhmischen Brüder in Tschechien berührt. Das große Leid ist spürbar. Wir mussten einfach was tun“, sagte Synodalsenior Pavel Pokorny in Prag. Kurz zuvor hat seine Kirche entschieden, den Opfern des Erdbebens 10.000 € zur Verfügung zu stellen. Dieses Geld hat die Kirche der Böhmischen Brüder dem GAW anvertraut zur Weitergabe an die evangelisch-armenische Kirche in Aleppo/Syrien. 

„Für unsere Kirche ist es wichtig etwas zu tun, auch in Erinnerung an die große Flüchtlingskrise im Jahr 2015. Damals war die tschechische Regierung den Geflüchteten gegenüber nicht gastfreundlich“, so Pokorny. „Zudem fühlen wir uns dem Engagement der evangelischen Kirche in dieser humanitären Katastrophe verpflichtet. Sie sind unsere Glaubensgeschwister. Und: Syrien ist die Wiege der christlichen Kirche!“

Dankbar zeigte sich Pokorny dafür, dass das GAW hilft, die Unterstützung seiner Kirche zeitnah nach Aleppo weiterzugeben.

Aleppo war schon vor dem Erdbeben vom Bürgerkrieg gezeichnet. Jetzt stehen zehntausende Familien vor den Trümmern ihrer Existenz. Laut UN wurde in der Stadt jedes dritte Gebäude durch die Erdbeben zerstört. Das UN-Flüchtlingshilfswerk schätzt, dass in ganz Syrien bis zu 5,3 Millionen Menschen durch das Beben obdachlos geworden sind. Viele Notunterkünfte wurden hergerichtet. Auch in den

Lebensmittelausgabe in Aleppo (Bethelgemeinde)

evangelischen Kirchen und Gemeindehäusern haben Menschen Zuflucht gefunden – wie in der evangelischen Bethelgemeinde. Teilweise hielten sich bis zu 400 Personen hier auf. Die Gemeinde versucht, für Menschen, die ihre Wohnungen verloren haben, bewohnbaren Wohnraum zu finden und sie auch bei Mietzahlungen zu unterstützen. „Es gibt noch freien Wohnraum, weil viele Menschen das Land schon vor dem Erdbeben verlassen haben“, berichtet Pfarrer Haroutune Selimian. 

Selimian zeigte sich bewegt von der Unterstützung der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder für die humanitäre Hilfe, die seine Kirche trotz eigener Not leistet: „Ohne unsere Hilfe würden erneut viele Menschen das Land verlassen. Wer bleibt dann noch?“. Derzeit ginge es um die Beschaffung von Lebensmitteln und Decken sowie um Bargeldauszahlungen für die Notleidenden. Dafür soll das Geld aus Tschechien verwendet werden.

Bei einem Aufenthalt in Holland konnte ihm die Hilfe direkt übergeben werden. „Wir brauchen euch! Denkt an uns! Betet für uns – und helft uns!“, sagt Selimian.

Die Hilfe kommt an: https://www.gustav-adolf-werk.de/spenden.html