Zerstörungen in Aleppo

„Im Nahen Osten schreien die Steine bereits – die Steine in Palmyra, Aleppo, Homs, Mosul, Beirut und Gaza. Sie weinen und verweisen auf all die Ungerechtigkeit und das Schweigen heute. Wenn wir in der Nachfolge Jesu schweigen und aufgeben, wer wird dann zum Frieden aufrufen?“ schreibt Dr. Rima Nasrallah, Dozentin für praktische Theologie an der Near East School for Theology (NEST) in Beirut in der aktuellen Ausgabe des Heftes Eine Welt des Evangelischen Missionswerkes, mit dem das GAW in der Hilfe für Christen in Syrien kooperiert. Sie antwortet auf die spannungsvolle Anfrage an jeden Menschen in Syrien: Gehen oder bleiben? Es gibt viele Christen, die Syrien verlassen haben – die Region, von dem Missionare und Apostel auszogen, um in Europa und der Welt den neuen Glauben zu verkünden. In Syrien liegen die wichtigsten christlichen Heiligtümer, Kirchen, Klöster und Mausoleen – und noch immer gibt es Orte, wo bis heute Aramäisch gesprochen wird, die Sprache Jesu. Gehen oder bleiben? Es gibt Menschen, die zurückkommen und am Frieden mitbauen wollen. Und sie sagen: „Wir Christen dürfen unsere muslimischen Nachbarn mit den Extremisten nicht alleine lassen. Das Christentum ist wichtig in der Region, um an Frieden und Versöhnung mitzubauen.“

Pfarrer Mofid Karajili aus Homs von der evangelischen Gemeinde, die eine Schule und ein Altersheim im Stadtzentrum unterhält, berichtet auch: „Wir sind weniger geworden. Aber wird sind auch im Glauben gewachsen. Als wir am Tiefpunkt waren, da trösteten uns Bibelworte aus dem Buch der Offenbarung.“ Für ihn ist ein Weggehen keine Option: „Das ist unsere Heimat. Dass wir bleiben ist kein Heldentum, sondern normal!“

Das GAW hilft seit mehr als drei Jahren den evangelischen Gemeinden in Syrien. Sie sind aus missionarischen Aktivitäten der presbyterianischen Kirche  hervorgegangen, die ihnen durch Zugeständnisse des im Niedergang begriffenen Osmanischen Reiches ermöglicht wurden. Heute gehören den arabischen-evangelischen Gemeinden ca. 16 Gemeinden an, die über Syrien verstreut sind. Besonders ihre Bildungsarbeit mit Kindergärten und Schulen hat viel für Syrien getan.

Derzeit ist ein Schwerpunkt der GAW-Unterstützung die Stärkung der Schulen und die Beseitigung von Schäden an den kirchlichen Gebäuden.