Eine Mauer für das Kinderheim

„Für die Kinder im Strassenkinderheim Casa Hogar AFE (Amor – Fe – Esperanza) unserer lutherischen Gemeinde in Valencia ist es von sehr großer Bedeutung und Wichtigkeit, was das GAW für die Sicherheit und die Wasserversorgung des Heimes geleistet hat“, schreibt Pfarrer Gerardo Hands. Mit Hilfe der Unterstützung aus dem Projektkatalog 2014 konnte die Mauer um das Kinderheim erneuert und erhöht werden. Zudem wurde ein neuer Wassertank installiert, der die kontinuierliche Wasserversorgung gewährleistet. Leider keine Selbstverständlichkeit! „Gerade die Sicherheitsprobleme in Venezuela sind garvierend“, schreibt Hands. „Und die Überfälle auf Häuser häufen sich. Deshalb sind wir verpflichtet für die Sicherheit der uns anvertrauten Kinder zu sorgen!“

Die Kinder und Jugendlichen aus Casa Hogar

Eines dieser Kinder ist Yonger. Inzwischen ist er 11 Jahre alt. Er hat fünf Geschwister, aber nur zwei von ihnen leben auch im Casa Hogar. Sein Vater sitzt im Gefängnis, weil er mit Drogen gehandelt hat. Die Mutter hat die Kinder verlassen. So wuchs er weitgehend alleine auf der Straße auf. Seit zwei Jahren lebt er im Casa Hogar. Es gefällt ihm. Er sagt: „Hier habe ich sogar ein eigenes Bett! Und ich habe immer etwas zum Essen! Außerdem haben wir mit den anderen Kindern viel Spaß!“ „Casa Hogar“ gehört seit 1993 zur evangelisch-lutherischen Gemeinde in Valencia (gegründet 1953). Neben der Herbergsfamilie hat die Gemeinde durch Zuweisung des Staates insgesamt 15 männliche Kinder und Jugendliche aufgenommen. Der Staat gibt zur Finanzierung nichts dazu. So ist die Gemeinde auf Spenden und eigene Einnahmen angewiesen. Durch einen kleinen Handwerksbetrieb und eine eigene Bäckerei erwirtschaftet das Heim inzwischen einen Eigenanteil, der jedoch nicht ausreicht. Mit einigen anderen christlichen Gemeinden bemüht man sich, durch Aktionen und Freundeskreise die notwendigen laufenden Mittel zu erwirtschaften. Für die Gemeinde ist dieses sozial-diakonische Engagement sehr wichtig. Denn – so Pastor Hands: „Wer kümmert sich denn sonst um die Kinder? Was soll aus ihnen werden?“ Deshalb bemüht sich die Gemeinde sehr, den Kindern eine gute Schulausbildung zu geben und sie in das Gemeindeleben zu integrieren. 

Das Gelände des „Casa Hogar“ wurde mit einer Mauer umgeben. Ein Wassertank wurde installiert.

„Im Namen des gesamten Teams danken wir dem GAW von ganzem Herzen für die geleistete Hilfe!“ schreibt Hands. „Wir sind auf eure Solidarität und eure Gebete angewiesen! Und so wissen wir uns gemeinsam unterwegs, um Zeugnis für unseren Gott in Wort und Tat zu geben!“