„Am Dienst der Hoffnung“ – Plakat der IELCH

„In Chile gibt es einen hohen Anteil ausländischer Einwanderer,“ berichtete Luis Alvarez, Kirchenpräsident der Iglesia Ev. Luterana en Chile (IELCH) bei seinem Besuch in Leipzig. „Deshalb hat jetzt einer unserer Pastoren, der eine Halbtagsstelle hat, eine pastoral-diakonische Arbeit im Stadtzentrum Santiagos für die Einwanderer aus dem benachbarten Ausland begonnen.“

Vor Kurzem wurde durch das Statistische Institut bekanntegegeben, dass offiziell fast 104.000 Peruaner in Chile registriert seien. In den Jahren zwischen 1990 und 2009 haben mehr als 2 Millionen Peruaner ihre Heimat verlassen, um Arbeit zu finden, speziell in Chile, Bolivien und den USA. Mit ihren Einkünften haben sie beigetragen zum Bruttoszialprodukt in ihrem Land.

Luis Alvarez bestreitet, dass es so wenig Perunarer seien. „Es wird geschätzt, dass mindestens 300.000 Peruaner allein in Santiago leben, wovon die meisten sich illegal im Land aufhalten,“ sagt er. „Oft leben sie unter menschenunwürdigen Bedingungen. Auf den Baustellen werden sie ausgenutzt. Es gibt sklavenähnliche Bedingungen für einige.“ Dass Chile ein bevorzugtes Land für das Nachbarland ist liegt auch an den guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, der relativen Sicherheit und der Stabilität im Land. „Uns als Kirche kann es nicht egal sein, wie wir zu dieser Einwanderungsproblematik stehen. Deshalb ist es wichtig, als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen,“ sagt Alvarez. Mit der Municipalidad in Santiago Centro ist er im Gespräch, um Unterstützung zu bekommen. Auch wenn die IELCH klein ist. Sie wird wahrgenommen, weil sie sich in der Vergangenheit auch immer wieder für Fragen der Menschenrechte eingesetzt hat. – Enno Haaks