Vertreter des CILCHs vor der Erlöserkirche
in Santiago de Chile

Für die beiden lutherischen Kirchen in Chile wird es eine große Herausforderung sein, ob es möglich sein wird, sich zum Reformationstag 2014 zu vereinen, nachdem die Spaltung der lutherischen Kirche im Jahr 1974 zu der bis heute andauernden Situation geführt hat. Seit Anfang der 80er Jahre trafen sich Vertreter beider Kirchen im Rat der Lutherischen Kirchen (CILCH), um einen gemeinsamen Weg zu einer möglichen Vereinigung vorzubereiten. Immer wieder gab es mal große Hoffnungen, wie z.B. im Jahre 2004, als man auf einem gemeinsamen Kirchentag das Gefühl hatte, dass eine Vereinigung zum Greifen nahe war. Dann gab es wieder Rückschläge, bis man sich auf einen gemeinsamen Termin im Jahre 2014 verständigte. Im Moment klingt das ambitioniert, denn noch gäbe es Vieles vorzubereiten und zu klären, wie z.B. die Frage der Zusammensetzung der Synode, die Finanzierungsfragen der Gemeinden, die Frage der Stellung der Pastoren, die Zukunft der diakonischen Arbeit, eine neue Satzung usw. Nun kam im CILCH die Idee auf, hier jemanden dafür zu gewinnen, wie z.B. einen Generalsekretär, der diese Arbeiten vorbereitet, damit bei einer möglichen Vereinigung die wesentlichen Weichen gestellt sind. Leider musste Bischof Sander einräumen, dass es in der ILCH nach wie vor starke Ressentiments gibt, die z.Zt. eher wieder verstärkt auftauchen. Vielleicht hat das auch mit der erneuten stark zu spürenden Polarisierung in Chile zu tun. Dabei geht es um die politische gewinnen diese Fragen Bekenntnischarakter. Hier immer wieder darauf hinzuweisen, dass Kirchen pluralistisch sein dürfen, ist nicht einfach, merkte Bischof Sander an.

Auf der Sitzung des CILCH Anfang März ging es um diese Fragen. Wobei es erfreulich ist, dass in beiden Kirchen Vertreter am Tisch sitzen, die sehr für eine Vereinigung eintreten. – Pfarrer Enno Haaks