Osorno – Kirche der Gemeinde La Paz (IELCH)

Lutheraner in Osorno gibt es seit 1846 mit dem Beginn der deutschen Einwanderung nach Chile. 1854 wird zunächst eine deutsche Schule gegründet. 1863 gründete sich eine dt.-evangelische Kirchengemeinde. Und so ist es auch lange Zeit: die Gemeinde ist deutsch. 

Nachdem sich die kongregationalistisch ausgerichteten Gemeinden Anfang des 20. Jahrhunderts langsam zu einer Synode vereinigen und auch zunächst sehr deutsch sind, wird Mitte der 50er Jahre der Name der Kirche geändert in Iglesia Evangelica Luterana de Chile. 

Vor dem Militärputsch begann man in Osorno mit einer Arbeit für Chilenen: in erster Linie in Armenvierteln. Das war möglich durch die Entsendung eines nordamerikanischen Pastors, der von einer Missionsgesellschaft beauftragt war innerhalb der IELCH Missionsarbeit an Chilenen voranzutreiben. Daraus ging die kleine Gemeinde La Paz (der Frieden) hervor. 

Nach wie vor ist es eine kleine Gemeinde, die von der deutschstämmigen Brasilianerin Izani Bruch geleitet. In dem vom GAW herausgegeben Heft „Mutig leben – Frauen in Chile“ ist sie porträtiert und hat einen Artikel geschrieben. (Zu bestellen für 2,50 Euro beim Verlag des GAW in Leipzig). Die Spaltung der Lutheraner in Chile 1974 erlebte man in Osorno schwierig: da die große reiche deutsche Gemeinde – da die kleine arme Missionsgemeinde. Diese Polarisierung reicht bis heute. Aber dennoch arbeiten die beiden Pastoren zusammen. Es gibt den Plan beider lutherischer Kirchen (CILCH), sich bis 2014 zu vereinigen. Im Projektkatalog 2012 wird für die Sanierung des Pfarrhauses in Osorno gesammelt. – Pfarrer Enno Haaks