33 Minenarbeiter sind seit dem 5. August in 700 Metern Tiefe eingeschlossen. Die Welt bangt mit, ob die Rettung gelingt. Nur –  Lohn bekommen sie keinen mehr.

Demonstration in Santiago für die

hungerstreikenden Mapuche

32 gefangene Mapuche-Indianer sind seit dem 12. Juli im Hungerstreik und die chilenischen Medien berichten kaum bis gar nicht. Ein befreundeter Menschenrechtler sagt mir: Die Mapucheregion ist „Kriegsgebiet“. Besonders wirtschaftliche Interessen kollidieren mit den Interessen der Mapuche, die eine lange Leidensgeschichte hinter sich haben. Ein Antiterrorismusgesetz aus der Pinochetdiktatur wird auf die sich widersetzenden Mapuche angewendet.

Neun Jahre habe ich in Chile gelebt. Der Hungerstreik der Mapuche und die verschütteten Bergarbeiter lassen all die Erinnerungen an dieses wunderbare und ambivalente Land hochkommen. Das Land ist gespalten. Und besonders die sozialen Verwerfungen machen Chile zu schaffen. Das spürt man überall. Am eigenen Leib habe ich erlebt, wie schwer es ist, Versöhnung zu leben, wenn sie nicht mit Gerechtigkeit einhergeht. Es haben nicht alle die gleichen Bedingungen, um z.B. eine gute Ausbildung zu bekommen. Oft genug spielt die Hautfarbe, der Name oder die Herkunft eine Rolle, um voranzukommen. – Pfarrer Enno Haaks