Bischof M. Schoch (2.vrechts)

Aus Georgien erreicht uns die Nachricht, dass die Renovierung der Kirche in Asureti, der ehemaligen deutschen Siedlung Elisabethtal, vor kurzem abgeschlossen wurde. Die Nutzung ist derzeit in der Diskussion, und ob die lutherische Kirche bald dort wieder auch lutherische Gottesdienste feiern kann.  In jüngster Vergangenheit gab es da Diskussionen mit der Orthodoxen Kirche. Bischof Markus Schoch besuchte mit dem Premierminister Georgiens Giorgi Gakharia, der Ministerin für Regionale Entwicklung und Infrastruktur Maia Tskitishvili und dem deutschen Botschafter in Georgien Hubert Knirsch die Lutherische Erlöserkirche in Asureti. Er drückte dabei seine Hoffnung aus, dass es bald auch wieder einen Lutherischen Gottesdienst an diesem historischen Ort geben wird, der für die Geschichte der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Georgien eine besondere Bedeutung hat.

Weiter berichtet Bischof Markus Schoch über die derzeitige Situation in Georgien. Offiziell sind knapp 1.000 Infizierte gemeldet und 15 Menschen an Corona gestorben. Die tatsächlichen Zahlen sind wie in vielen anderen Ländern unklar und dürften weitaus höher liegen.

Markus Schoch schreibt: 

„Die Corona-Krise, vor allem die Einschränkungen und Bestimmungen zum Schutz vor der Ausbreitung der Pandemie, haben unsere lutherische Kirche und unsere Gemeinden stark betroffen. Hilfe und Unterstützung haben wir erhalten, und wir versuchen, trotz alledem das Gemeindeleben aufrecht zu erhalten und das Evangelium in Wort und Tat weiter zu bezeugen. Vieles ist weiterhin ungewiss und wir wissen nicht, wie die weiteren Entwicklungen sein werden. Es ist auch noch völlig unklar, wann die Grenzen wieder geöffnet werden und bis wann es wieder möglich sein wird zu reisen. Es bleiben herausfordernde Zeiten.“ Weiter berichtet er, dass von der Kirchenleitung beschlossen wurde, dass im Freizeitheim in Kwareli keine Freizeiten und Seminare stattfinden werden, weil Hygieneregeln das nicht zulassen. Viele Gemendetreffen sollen derzeit im Freien stattfinden. Die Synode des Monats April würde in diesem Jahr nicht nachgeholt werden. Nach wie vor wird darauf geachtet, flexible Lösungen für anstehende Probleme oder Herausforderungen zu finden. Gebeten wird, dass Adressen, Telefonnummern, eMail, WhatsApp als Formen des Kontakthaltens weiter genutzt und ausgebaut werden.

Markus Schoch berichtet weiter, dass die Diakonie hart von den Einschränkungen betroffen wurde:

„Die Suppenküchen mussten schließen. Denn eine unserer Suppenküchen nutzt den Speiseraum des Johann-Berhard-Saltet-Hauses, in dem auch unser Altenheim untergebracht ist. Das Risiko, dass hier jeden Tag dutzende Menschen zu uns ins Haus kommen, die vorher in den dicht gefüllten öffentlichen Verkehrsmitteln zu uns unterwegs sind, war einfach zu groß. Sowohl die Bewohner unseres Altersheims als auch die meisten Gäste unserer Suppenküche gehören zu dem besonders gefährdeten Personenkreis. 

Es war eine merkwürdige Stimmung, als am Mittwoch, den 18. März die Menschen vorläufig zum letzten Mal zu uns in die Suppenküche gekommen sind: man hat sich voneinander in eine ungewisse Zukunft verabschiedet, in der Hoffnung, dass es nicht allzu lange dauern wird, bis sich alle hier wieder treffen werden. Wir haben den Gästen der Suppenküche seither alle 14 Tage eine Tüte mit Lebensmitteln zukommen lassen, mit der sie sich zu Hause selber versorgen konnten.“