Ev. Gottesdienst im Pfarrgarten Feld am See mit Michael Guttner

Pfarrer Michael Guttner aus Feld am See in Kärnten von der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich hat in seinem Gemeindebrief die Coronazeit der letzten Wochen wie folgt in einem geistlichen Wort aufgenommen. Michael Guttner ist gleichzeitig Generalsekretär des Gustav-Adolf-Vereins in Österreich und direkter Ansprechpartner für das GAW:

„Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr uns weist!“ – so lautet der Text eines Liedes aus dem Evangelischen Gesangbuch. 

Die letzten Monate seit dem Ausbruch der Corona Krise haben dazu geführt, dass im Grunde Alle neue Wege gehen mussten. Kindergärten, Schulen, Ämter, Geschäfte, Gasthäuser, Hotels und Grenzen wurden geschlossen. Neue noch unbekannte Wege mussten begangen werden: Die Schule zu Hause. Arbeit im Home Office. Abstand halten und Distanz. Große Herausforderungen für die Menschen und in der Folge auch noch unübersehbare wirtschaftliche Auswirkungen für sehr viele Menschen. 

Auch das kirchliche Leben war in diesen Monaten sehr eingeschränkt. Keine Taufen und keine Hochzeiten. Viele Taufen und Hochzeiten standen in meinem Kalender und werden im Sommer und Herbst nachgeholt werden. Schmerzlich haben wir erfahren müssen, dass wir nicht in der uns vertrauten Art und Weise von lieben Menschen Abschied nehmen konnten. Wir konnten seit Mitte März keine Gottesdienste in den Kirchen feiern. Die Konfirmation und die Goldene Konfirmation wurden in den Herbst verlegt. 

„Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr uns weist, weil Leben heißt sich regen, weil Leben wandern heißt!“ fährt das Lied fort. Wir haben so auch neue Wege im kirchlichen Leben gesucht und gefunden. Wöchentlich wurden auf der Facebook Seite der Evangelischen Pfarrgemeinde biblische Texte und Andachten gestellt. 

Vermehrt gab es auch im Fernsehen und im Internet Angebote zu Gottesdiensten. Bischof Michael Chalupka schrieb in der Karwoche einen Brief an alle Evangelischen mit einer Vorlage zu Hausandachten. 

Mitte Mai war es möglich, auch wieder – wenn auch eingeschränkten Bedingungen – Gottesdienste zu feiern. Da in den Kirchen nur eine beschränkte Zahl von Gottesdienstbesuchern mit Mundschutz und Abstand zugelassen wurden, verlegten wir die ersten Gottesdienste ins Freie. Die Gottesdienste wurden in den Friedhof, auf den Kirchenplatz und in den Pfarrgarten übertragen. Neue Wege, die gut angenommen wurden. 

Ab Juni wollen wir versuchen, unsere Gottesdienste wieder zu den gewohnten Zeiten in der Kirche zu halten. Und wenn es nicht möglich ist – ganz im Sinn des Liedes „Vertraut den neuen Wegen!“ feiern wir die Gottesdienste weiterhin in der schönsten Kathedrale der Welt in Gottes freier Natur.“