Ev. Kirche in Ramuciai in Litauen

Kirchen sind Orte der Besinnung und Ermutigung – das sagte Fulbert Steffensky auf der EKD-Synode im Jahr 2003. Das bleibt! 

Und Steffensky ermutigte die Synodalen damals – und nicht nur sie – mit den Worten: „Lasst uns stolz sein auf unsere Kirchen und auf unsere Kirche. Lasst uns überlegen, was wir an dieser Kirche haben! Wir haben unsere Gottesdienste. Wir hören die Geschichten von der Freiheit und der Bergung des Lebens. Wir singen. Wo gibt es das, dass Menschen miteinander singen, ohne dass sie geübte Sänger sind? Wir teilen miteinander die Poesie unserer Gebete. Wir spielen im Abendmahl das große Spiel der Zuneigung Gottes zu den Menschen. Die Kirche ist nicht nur gefangen in sich selber. Ich denke an eine einfache kleine Selbstverständlichkeit, die EineWelt-Läden, die wir überall in unseren Kirchen finden. Schön, einen Horizont zu haben, der weiter geht als Flensburg und München! Das nimmt der Kirche die provinzielle Enge, und das lässt sie in mehr beheimatet sein als in der Dumpfheit des eigenen Ortes. Wir haben nicht nur unsere eigene Biographie, wir haben die Geschichten unserer Toten, einer Hildegard von Bingen und eines Franz von Assisi, eines Dietrich Bonhoeffer und eines Martin Luther King. Wir haben Texte, die uns nicht in der Gefangenschaft unseres eigenen Horizonts lassen.“ 

Und wir haben die Glaubensgeschwister weltweit mit ihren Freuden und Sorgen, mit ihren Nöten und ihrem Angewiesensein auf Solidarität und Gebet. Sie holen uns auch aus eigener Enge heraus. Das Wissen um sie und die Chance, ihnen Stimme und Gehör zu geben, dafür braucht es auch das GAW.

Und dafür braucht es Räume. Ein alter Slogan des GAW heißt: Diaspora braucht Dächer! – Ja – der Glaube braucht Dächer!