„Es ist ein wichtiges Signal der Solidarität für uns, dass du uns in der kommenden Wochen besuchen wirst,“ schreibt der venezolanische Kirchenpräsident Gerardo Hands mir. „Es ist wichtig, dass du dir selbst ein Bild von unserer Situation als Kirche machst und von der aktuellen Lage Venezuelas.“
In seiner Mail beschreibt Hands, wie sich von Tag zu Tag die Situation im Land verschlechtert: In den letzten zwei Monaten ist die nationalen Währung um 300 % abgewertet worden; der Mindestlohn beträgt somit nur noch ca. 6 Euro. Wer kann davon überleben? Eigentlich können sich nur noch Personen mit ausländischem Gehalt die normalen Lebenskosten leisten. Der öffentliche Nahverkehr ist zusammengebrochen, die medizinische Versorgung verschlimmert sich täglich, die Kindersterblichkeit ist enorm gestiegen. Die Stromversorgung bricht regelmäßig zusammen und die Wasserversorgung ist ebenfalls sehr problematisch. Gas zum Kochen zu kaufen ist kompliziert geworden, auch Benzin bekommt man nur schwer – und das im erdölreichsten Land der Welt …
Hands fragt sich, wann es einen Wandel im Land gibt: „Auch für 2018 ist derzeit keine Verbesserung in Sicht. Die diakonischen Projekte unserer Kirche können nur dank der Hilfe überleben, die wir u.a. vom GAW erhalten.“
Er schließt seine E-Mail mit den Worten: „Danke, dass du in der kommenden Woche uns besuchen willst. Es gibt wenige Menschen, die derzeit zu uns kommen und noch weniger, die mit uns zusammenarbeiten! Hasta lunes!“
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