Pfarrer Dr. Patrick Schnabel, Kubareferent des Berliner Missionswerkes, schreibt in einem Aufruf um Hilfe für Kuba und unsere gemeinsamen kirchlichen Partner auf der Karibiklinsel folgende Worte: 

„Am vergangenen Wochenende traf Hurrikan „Irma“ mit der Stufe 4 auf Kuba – und hinterließ auf mehr als der halben Insel eine tiefe Schneise der Verwüstung. Seit einigen Jahren bin ich der Insel durch zahlreiche dienstliche Besuche beim kubanischen Kirchenrat verbunden. Inzwischen erreichen mich von dort schreckliche Berichte und Bitten um Unterstützung. Zahlreiche Häuser haben dem Sturm nichts entgegenzusetzen gehabt. Sie fielen zusammen wie Kartenhäuser, Balkone wurden durch die Luft geschleudert, das Meer drang tief in die Städte ein – auch in die Altstadt von Havanna, wunderschönes Unesco-Kulturerbe.

Während des Wochenendes hatte ich den Eindruck, dass Kuba so lange für die Medien interessant war bis der Sturm Florida erreicht hatte – danach gab es nur spärliche Nachrichten von der Insel, aber viele aus den USA. Das finde ich traurig.

Man kann Leid nicht gegeneinander aufrechnen, aber die Menschen auf Kuba haben deutlich schlechtere Ausgangsbedingungen, ihr Leben wieder zu ordnen. Das Durchschnittseinkommen beträgt umgerechnet 20 Euro im Monat. Die Menschen erhalten zusätzlich Lebensmittelkarten für einige Nahrungsmittel. Das eigene Dach über dem Kopf ist daher für die Kubaner die wichtigste Grundsicherung. Viele haben sie nun verloren.

Und die Chancen auf schnellen Wiederaufbau sind gering. Baustoffe sind ohnehin Mangelware. Neue Häuser fehlen seit Jahren – drei bis vier Generationen wohnen zusammen in kleinsten Häusern. Der Staat hat zudem im Moment genug zu tun, die Infrastruktur wiederherzustellen. Noch sind ca. 80% der Haushalte ohne Strom. Zahlreiche Menschen flüchten sich in Schulen, Turnhallen – und Kirchen.

Meine Landeskirche unterhält als einzige EKD-Gliedkirche verschiedene vertragliche Partnerschaften mit ökumenischen Einrichtungen auf Kuba. Als „Kuba-Referent“ kenne ich die Situation daher gut und weiß, dass es jetzt an wirklich allem fehlt.

Die kubanische Wirtschaft gehört zu den schwächsten der Welt. Nach dem Ende des Kalten Krieges verlor es die Unterstützung aus Osteuropa, die ihm über Jahrzehnte geholfen hatte, einen kommunistischen Musterstaat mit vorbildlicher Bildung, hohen Gesundheitsstandards und lebendiger Kulturszene zu schaffen. Durch das US-Embargo kann das Land seit Jahrzehnten fast keinen Außenhandel treiben. Hinzu kommt, dass die sozialistische Planwirtschaft ineffizient ist und wirtschaftliche Reformen nur zögerlich vorankommen. Die Leidtragenden sind die Menschen.

Dennoch beeindrucken mich die Kubaner durch ihre Lebensfreude: sogar jetzt. Sie wollen anpacken und wiederaufbauen. 

Daher meine Bitte: Wer kann, möge sie dabei unterstützen.

Aufgrund der wenigen Nachrichten aus Kuba (ist es nicht einfach Spenden für die Notleidenden dort zu sammeln)…

Wo die Nachrichten in Radio und Fernsehen ausbleiben, müssen wir andere Wege nutzen. Wer Einfluss auf Kollektenentscheidungen von Kirchengemeinden hat oder Freunde, die schon mal auf Kuba Urlaub gemacht haben und das Land mochten: Dieser Aufruf darf gern weitergeleitet werden!“

Das GAW arbeitet mit dem Berliner Missionswerk zusammen und unterstützt die Presbyterianische Kirche auf Kuba. Wir bitten um Hilfe, um die kirchliche Infrastruktur, die Schaden genommen hat auf Kuba, wieder zu sanieren! 

Wir danken herzlich für Ihre Solidarität, für Ihre Spenden und Ihr Gebet!

Spendenkonto: KD-Bank, IBAN: DE42 3506 0190 0000 4499 11, Stichwort: Nothilfe