Turén / Estado Portuguesa – Die Region galt einmal als Kornkammer Venezuelas. JA – es gibt Hoffnung, eine beserer und gerechtere Welt zu bauen!“ VENEZUELA: Was können wir tun? (G. Hands) |
„Die Zeit verrinnt in Venezuela und wir sind weit davon entfernt, dass sich irgendetwas verbessert. Im Gegenteil – die Situation im Land verschlimmert sich.
Ich konnte heute lange Schlangen vor den Tankstellen sehen, wo Menschen versuchen Benzin zu bekommen, obwohl wir das Land mit den reichsten Erdölvorkommen sind.
Ich konnte wiederholt erfahren, wie Menschen auf einen öffentlichen Transport warten, der nicht kommt. Es fehlt an Bussen. Das wird sich verschlimmern, weil es für die Busse keine Ersatzteile mehr gibt.
Ich konnte lange Schlangen vor den Banken und Bankautomaten sehen. Die Menschen wollen Geld abheben, aber es wird immer weniger wert. Und über das Internet kann man kaum noch Überweisungen tätigen, weil es oft genug ausfällt.
Ich konnte lange Schlangen vor den Supermärkten sehen, wo es kaum noch Lebensmittel zu kaufen gibt. Die Regale sind weitgehend leer. Ebenso ist es in den Apotheken. Es gibt kaum noch Medikamente.
Es sterben viele Patienten in den Krankenhäusern, weil sie nicht versorgt werden können. Die Kinder sind mal wieder am Schlimmsten betroffen, ebenso alte Menschen.
Es steigt die Anzahl derer, die sich nicht mehr ausreichend ernähren können. Wenige Menschen haben drei Mahlzeiten am Tag. Andere wenige haben vielleicht noch zwei Mahlzeiten. 80% der Bevölkerung schafft es gerade noch eine Mahlzeit am Tag zu haben. Die Zahl derer ist enorm gestiegen, die Essen im Abfall suchen. Ich gestehe: Es bricht mir das Herz zu sehen, wie es unseren Menschen ergeht.
Auf der anderen Seite sehe ich, wie Politiker des Landes sich mehr um die Außenpolitik sorgen, weil sie davon ausgehen, dass die schlimme Situation Venezuelas von anderen Staaten abhängig ist. Dabei müssen die Veränderungen im Land direkt erfolgen. Wir sind in Venezuela verantwortlich! Wir brauchen eine funktionierende Wirtschaft, die der Gesellschaft dient, gerechte Gesetze, Respekt vor den demokratischen Instanzen, Achtung der Verfassung.
Auf Seiten der Regierung gibt es das fast krankhafte Schüren der Angst vor einer ausländischen militärischen Intervention. Das hilft überhaupt in nicht, die realen Problem des Landes zu lösen. Wie kann man aus dieser tödlichen Falle herauskommen, in der sich das Land befindet? Wie kann man etwas verändern, wenn kein Wille dazu da ist, sondern es um Machterhalt geht? Ich habe keine Antwort.
Ich denke, dass gegenüber diesem Widerstand für notwendige Veränderungen die Gefahr besteht, dass es im Land nur noch gewalttätiger wird und die Demokratie dabei unter die Räder kommt. Das wird schwerwiegende Konsequenzen haben.
Derzeit geht es darum, in unserem Umfeld das Beste zu unternehmen, um Gemeinschaften zu stärken, die Familien zu unterstützen, um auf diese Weise einen positiven Einfluss auszuüben. Als Kirche sind wir gerufen vom Glauben her Hoffnung vorzuleben, Solidarität zu stärken – auch wenn unsere Einflussmöglichkeiten gering sind. Das kann aber nicht von außen geschehen. Es muss von uns aus gelebt werden – ohne jede Form der Ideologie! Unser Ziel ist es, die Lebensqualität zu verbessern mit unseren Werten des Friedens und der Gerechtigkeit. Gott helfe uns dabei!
Kirchenpräsident Gerardo Hands, Valencia/ Venezuela“
li. Gerardo Hands mit den Kindern und Jugendlichen von „Casa Hogar“ und dem Heimleiter (re) |
JA – wir können was tun:
Die lutherische Gemeinde in Valencia ist Trägerin des Kinderheimes „Casa Hogar“. Es bietet Jungen, deren Familien nicht für sie sorgen können, ein liebevolles Zuhause. Die wirtschaftlich und politisch schwierige Lage stellt die evangelische Gemeinde in Valencia, vor große Probleme. Im Moment kann das Kindeheim nur mit internationaler Unterstützung aufrecht erhalten werden. Auch das GAW hilft regelmäßig. Im kommenden Jahr 2018 wollen wir unsere GAW-Konfirmandengabe für das Kinderheim „Casa Hogar“ sammeln. Informationen und Material zum Download und zum Bestellen finden Sie hier: http://www.gustav-adolf-werk.de/konfigabe_material.html .
Ein Dankeschön an alle Spenderinnen und Spender, die das Kinderheim in den zurückliegenden Monaten bereits unterstützt haben! Hilfe ist auch weiterhin nötig.
Ihr Konto zum Helfen:
Gustav-Adolf-Werk e.V.
KD-Bank – LKG Sachsen
IBAN: DE42 3506 0190 0000 4499 11
BIC GENO DE D1 DKD
Kennwort: Casa Hogar – Venezuela
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