Bischof Otto Dibelius

Vor 50 Jahren starb Bischof Otto Dibelius (* 15. Mai 1880 in Berlin; † 31. Januar 1967 in Berlin) – ein Mann des GAW durch und durch. Auf der Trauerfeier am 6. Februar in Berlin Steglitz wurde darauf eingegangen, denn Dibelius hat mehrmals bekannt, „wie dieser Arbeit meine ganze Liebe gehört“. Er hatte einen offenen Blick für die Nöte der Diaspora und sich für tatkräftige Hilfe eingesetzt: „Man solle sich zu solch dienender Liebe ständig neuen Mut schenken lassen.“ Eindrücklich hat er in der Diaspora einen Schatz für die Kirche gesehen: „Einst hat im frühen Mittelalter ein Bischof auf die Armen in seiner Gemeinde verwiesen und gesagt: Das ist der Schatz der Kirche! Wir wollen davon etwas festhalten … D. Martin Luther hat auf den Glauben an die Gnade Gottes in Christo hingewiesen, das sei der wahre Schatz der Kirche. Auch dies Wort soll unvergessen bleiben. Aber wenn mich jemand fragt: was ist an dem äußeren Aufbau der Kirche euer köstlichstes Stück, euer wahrer Schatz, dem eure Herzen gehören?, dann kann ich nur sagen, das sind die Minderheiten draußen, das ist unsere evangelische Diaspora! Und diese evangelische Diaspora segne unser Gott auch weiter aus seiner Gnade!“ (Otto Dibelius, „Die Bedeutung der Diaspora für Kirche und Volk. Vortag auf dem GAW-Fest 1951 in München“ (Kassel 1952, S. 15)

Und schließlich bekannte er: “ Wer ein evangelisches Herz im Leibe hat, der muss dem GAW die Treue halten.“

Otto Dibelius war  war seit 1925 Generalsuperintendent der Kurmark in der Kirche der Altpreußischen Union, bevor er infolge von Konflikten mit den Nationalsozialisten im August 1933 zurücktrat. 1937/38 war er Vorsitzender des GAW-Hauptvereins Berlin-Brandenburg. Bis 1945 engagierte er sich aktiv für die Bekennende Kirche. 1945 nahm er den Titel eines Bischofs an und leitete bis 1961/1966 die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg. Von 1949 bis 1961 war er zudem Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland.