Workshop zu „Gewalt überwinden“ in Caracas |
„In Caracas gibt es kaum ein Gebäude, das nicht
durch eine Mauer abgeschirmt ist“, sagt Pastor Hands, lutherischer Pfarrer in
Valencia – seit März 2015 Kirchenpräsident der lutherischen Kirche IELV und Direktoriumsmitglied in der Acción Ecumenica (AE). „Scherben, Zacken
oder Stacheldrähte auf der Mauerkrone reichen vielen Bewohnern nicht mehr aus.
Sie lassen Hochspannungsleitungen um ihre Grundstücke ziehen.“ Die Venezolaner
haben guten Grund, sich einzumauern. Caracas gilt als gefährlichste Hauptstadt
der Welt. Gewalt ist an der Tagesordnung. Diesem Problem stellt sich die AE. Sie
ist eine Nichtregierungsorganisation, die sich an christlichen Grundwerten orientiert
und im ökumenischen Miteinander Verantwortung für Fragen und Herausforderungen
der venezolanischen Gesellschaft übernehmen will. Sie wurde 1977 gegründet auf
Initiative verschiedener Christen unterschiedlicher Konfessionen. Drei Pfarrer der IELV sind im Vorstand von AE. Im
Gebäude befinden sich ein Gesundheits- und Dokumentationszentrum und Seminarräume.
Weiterhin ist eine umfangreiche Bibliothek vorhanden. AE widmet sich neben der
Gesundheitsvorsorge verschiedenen Präventionsprogrammen und dabei insbesondere
der Frage der Überwindung der Gewalt. „Mehr
Bildung, weniger Gewalt“ heißt ein Programm, das sich an Jugendliche im
Armenviertel La Pastora wendet.
Ein Hauptproblem der Gewalt, unter denen die
Jugendlichen leiden, ist ihre Perspektivlosigkeit. Das Programm der AE will Jugendlichen Raum und Zeit anbieten, damit sie sich nicht allein überlassen bleiben.
Sie sollen neben Nachhilfeunterricht, Fortbildungen am PC erhalten und die Lust
am Lesen soll geweckt werden. Es gibt Gruppenangebote, in denen die
Jugendlichen lernen, auf Gewalt deeskalierend zu reagieren. „Wir wollen ein
friedliches Miteinander und eine Kultur der Nicht-Gewalt stärken“, sagt Pastor
Gerardo Hands.
Das will das GAW in diesem Jahr mit 4.500 Euro unterstützen. Helfen Sie mit!
Kommentare