Im Juli vor 100 Jahren brach der Erste Weltkrieg aus – eine der größten menschengemachten Katastrophen. Er wütete nicht nur in Europa, sondern auch im Nahen Osten, in Afrika, Asien und auf dem Meer. Ca. 70 Millionen Menschen standen unter Waffen und etwa 40 Staaten waren am Krieg direkt oder indirekt beteiligt. Rund 17 Millionen Menschen starben. 

Wie auf alle Lebensbereiche hatte dieser Krieg katastrophale Folgen auch für die Arbeit des GAW. „Hat sohin unsere Auslandsarbeit unter den Nichtdeutschen unserer Glaubensgenossen, mit der einzigen Ausnahme von Belgien, ein Ende gefunden, dem in absehbare Zeit kaum bedeutende Neuanfänge folgen werden, so gilt nun unserer deutschen Auslands-Diaspora das Wort…“ – schrieb der damalige Generalsekretär Bruno Geißler 1915, nachdem im Kriegsjahr die für den Oktober geplante Abgeordnetenversammlung ausfallen musste. „Das GAW mußte seine gewohnte Arbeitsweise kriegsmäßig abändern,“ schrieb Geißler. So wurde auf große Jahresfeste verzichtet. Auf den Treffen wurden die Namen der Gefallenen und dem GAW verbundenen Menschen verlesen. 

„Der Rückgang unserer Einnahmen von 1914… wird vermutlich für 1915 noch weiter anhalten…“ und dann gibt Geißler seiner Hoffnung Ausdruck, dass es ab 1916 unter besseren Bedingungen neue Arbeitsfelder geben möge. Das traf nicht ein. Das GAW ging erheblich beschädigt aus dem verheerenden Krieg hervor und brauchte, sich neu auszurichten. Zahlreiche Arbeitsfelder gingen verloren und in einigen Ländern wurde es unmöglich zu arbeiten.