Es gibt eine wunderbare Tradition in der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich: die jährliche Kindersammlung. Kinder aus den Gemeinden gehen von Haus zu haus und sammeln für ein gemeinsam ausgesuchtes bauvorhaben der Kirche Spenden. Dabei kommt immer eine gute Summe heraus, die hilft, die Kirchbauten zu erhalten. „Ich kann mich gut an die Zeit erinnern, wo ich mitgesammelt habe,“ sagt Bischof Bünker. das zeigt, wie identitätsstiftend diese Sammlung ist. Es wird auch in Österreich nicht leichter, diese Tradition aufrecht zu erhalten. Sie ist aber notwendig für die Gesamtkirche. Schön wäre es, flächendeckend solch eine Tradition in Deutschland für das GAW zu haben…

Auf dem Boden des heutigen Österreich waren es etwa 40 000 Menschen,
die sich nach der Zeit der Unterdrückung Ende des 18. jahrhunderts als evangelische Christen
gemeldet haben und evangelische Gemeinden und Evangelische Kirche wieder
errichteten und aufbauten. Heute zählt die Evangelische Kirche in
Österreich zu den staatlich anerkannten Kirchen. Sie lebt als freie
Kirche im freien Staat. Ihre Beziehungen zum Staat Österreich sind im
1961 vom österreichischen Parlament verabschiedeten Protestantengesetz
geregelt. Darin ist unter anderem festgehalten das Recht der Kirche,
eigene Angelegenheiten selbst zu regeln, Religionsunterricht zu
erteilen, Krankenhausseelsorge zu machen und Kirchenbeiträge einzuheben.

Heute gehören in Österreich etwa 350.000 Menschen zur
Evangelischen Kirche A.B., etwa 15.000 Mitglieder zur Evangelischen
Kirche H.B, insgesamt bekennen sich also knapp fünf Prozent der
Österreicher zur Evangelischen Kirche