Pastor Friedemann Bauschert von der Versöhnungsgemeinde der IELCH berichtet aus Chile: „Seit Wochen gibt es in Chile groβe Demonstrationen. Neben anderen Themen geht es vor allem um das Bildungswesen. Auch wenn man nicht alle Forderungen der jugendlichen Demonstranten und schon gar nicht die vielen Gewalttätigkeiten gut heiβen mag, so ist der Ärger doch durchaus verständlich. Denn eine gute schulische und universitäre Ausbildung, ohne die es auf dem Arbeitsmarkt nur sehr schlecht bezahlte Jobs gibt, hängt in Chile trotz guter wirtschaftlicher Entwicklung noch mehr als in anderen Ländern vom sozialen Status ab. Das öffentliche Schulsystem ist marode. Wer es sich leisten kann, schickt sein Kind auf meist teure Privatschulen. Auch die OECD mahnt in ihrem Jahresbericht 2010 in Chile in erster Linie eine Verbesserung des Bildungswesens und eine Verminderung der extremen Chancenungleichheit an.Wer in Chile in Sachen schulische Bildung aktiv ist, muss mit dieser Situation klar kommen und sich den Herausforderungen stellen. In unserem Colegio Belén tun wir das, so gut wir können. Aller Kritik an der Bildungspolitik zum Trotz: Unsere Schule trägt sich im laufenden Betrieb durch staatliche Subventionen. Ein staatliches Bildungsprojekt, durch das Schulen in sozial schwachen Milieus unterstützt werden, beschert uns zurzeit sogar zusätzliche Einnahmen – Geld, das für pädagogische Maβnahmen wie Fortbildungen oder den Kauf pädagogischer Materialien eingesetzt werden kann.“ 

Die Escuela Belén O´Higgins wurde schon mehrfach durch das GAW unterstützt und war im Jahr 2010 in das Jahresprojekt der Frauenarbeit eingebunden. – Pfarrer Enno Haaks