„Wir arbeiten ja eher ökumenisch,“ hört man hin und wieder in kirchlichen Kreisen, wenn man um Diasporaengagement wirbt. Dabei wird ein wesentlicher Punkt oft vergessen: Diaspora ermöglicht eigentlich erst Ökumene.

Zwar meint Ökumene den gesamten Weltkreis und ökumenische Verantwortung bezieht insbesondere Fragen der Gerechtigkeit mit ein und umfaßt in diesem Sinne alle Menschen betreffenden existentiellen Fragen. Nur – diese Weitung des Ökumenebegriffs ist sicher gut, verleitet dann oft dazu, daß man alles darunter subsumieren kann. Zudem lagen die Anfänge der ökumenischen Bewegung in der Begegnung zwischen Lutheranern, Anglikanern, Orthodoxen, Methodisten, Reformierten usw. Es geht um das gemeinsame Verstehen und damit auch um eine versöhnte Verschiedenheit.

Wer sich für Diaspora und in unserem Kontext damit für evangelische Minderheitskirchen engagiert, der stärkt die Stimme derer, die Ökumene in ihrem Kontext ermöglichen. „Diaspora ist ein fundamentaler theologischer Begriff, der es ermöglicht, daß es Ökumene gibt“, sagte zuletzt Dr. Hüffmeier, Präsident des GAW. Insofern ist es unabdingbar, an dem theologischen Begriff DIASPORA festzuhalten und ihn immer wieder im Kontext zu erläutern. – Pfarrer Enno Haaks