Kaum eine christliche Kirche ist so institutionalisiert wie in Deutschland, so schreibt Dr. Manfred Lütz in der letzten Chrismonausgabe 11/2010. Ein großer Teil der Arbeit und der Aufgaben wird in Kirche heute hauptamtlich abgedeckt. Auf der einen Seite wird durch Synoden eine Stärkung des Ehrenamtes gefordert, auf der anderen Seite werden viele Aufgaben hauptamtlich organisiert – oft auf Kosten des Ehrenamtes. Ketzerisch fragt Lütz: Kann man gegen Geld christlich handeln? Verkündigung und Diakonie darf nicht allein hauptamtlich organisiert werden, denn so geht die Pflicht des Christenmenschen, Gutes zu tun, verloren. Bezahlte Nächstenliebe gibt es dem Wesen nach nicht! – Der Barmherzige Samariter wäre heute in keiner Kirche angestellt worden, denn er war nicht getauft und hatte keine abgeschlossene Berufsausbildung. Er war nicht bezahlt, er war nicht hauptamtlich, er war nicht zuständig. Doch auf die entscheidende Frage, wie man in den Himmel kommen kann, sagt Jesus: Handelt so wie dieser Samariter.

Eine der Stärken der GAW-Arbeit ist das ehrenamtliche Engagement. Viele Frauen und Männer des GAW gehen in Gruppen und Kreise, erzählen Geschichten aus der Diaspora und nehmen den Auftrag , Gutes zu tun als ihre Christenpflicht an. – Pfarrer Enno Haaks