Abendmahlsbild in der lutherischen

Gemeinde in Barinas/Venezuela

Bußtage gibt es in allen Religionen. Im deutschsprachigen Raum waren sie meist in enger Verbindung mit der „weltlichen Obrigkeit“ eingeführt worden. Heute mahnt der Bußtag in vielerlei Hinsicht zum Umdenken.  Auch im Alltag sei Umkehr und Neuanfang wichtig, denn „wir sind nicht perfekt, wir laufen häufig genug in die Irre“, sagte der EKD-Ratsvorsitzende Schneider. „Wer sich verirrt, muss sich neu orientieren, umkehren.“ Das sei nicht immer angenehm. Denn wer zugebe, auf dem falschen Weg zu sein, verliere scheinbar an Ansehen. Ein Christ könne aber darauf vertrauen, dass Gott ihn nicht allein lasse, unterstrich der Ratsvorsitzende.

Immer wieder fordert die „Gute Nachricht“ zur Buße auf, um dann neu Gemeinschaft zu leben. Das ist nicht immer leicht. Das erfahren kleine evangelische Kirchen in der Diaspora z.B. in Lateinamerika, wenn unterschiedliche Kulturen, soziales Herkommen, verschiedene Sprachen aufeinander treffen. Ehemalige Einwandererkirchen haben sich gewandelt zu einheimischen Kirchen. Es gab eine Öffnung in die Gesellschaften, ihrer Geschichte, ihre Traditionen. Damit kamen aber auch all die schwierigen Themen. Man merkt, wie schwer es ist, zusammen zu leben und Kirche zu sein. Dafür will aber christlich verstandene Buße werben: sich zurücknehmen, umkehren, neu ausrichten, andere einbeziehen, um dem Frieden und Gerechtigkeit und dem gemeinsamen Leben Raum zu geben. – Pfarrer Enno Haaks