Überblick über die Lage
Der verheerende Krieg im Libanon geht weiter: 37 Städte im Süden Libanons wurden vollständig zerstört, 3.000 Menschen getötet und 14.000 verletzt. Insgesamt wurden laut der Internationalen Migrationsorganisation (IOM) seit dem 8. Oktober 2023 850.000 Menschen vertrieben. Knapp 200.000 davon sind Binnenvertriebene, die in 1.100 akkreditierten Sammelunterkünften untergebracht sind, von denen 950 derzeit voll ausgelastet sind. 360.000 syrische und 180.000 libanesische Staatsangehörige sind über die Grenze nach Syrien geflohen.
Die Lage im Libanon ist nach wie vor äußerst schwierig, und die Aussichten auf eine baldige Lösung schwinden. Die internen Spannungen im Libanon nehmen zu und werden durch politische und konfessionelle Spaltungen weiter angeheizt.
Hilfe durch Compassion Protestant Society (CPS)
CPS ist die Organisation für Diakonie und Nothilfe der Evangelischen Kirche im Libanon und in Syrien (NESSL). In ihrem aktuellen Bericht scheibt CPS:
„Insgesamt wurden 13 Familien (40 Personen) in unserem Zentrum in Zahle versorgt. Es wurden neue Waschmaschinen und Wäschetrockner, Kühlschränke und Wassertanks installiert. Die Unterkunft ist nun voll ausgestattet, um in den kalten Wintermonaten Wärme zu spenden. Jede aufgenommene Familie erhält Lebensmittelgutscheine für drei Monate sowie psychosoziale Unterstützung, auch für die Kinder.
In Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Zentrum Dhour Choueir und der Kommune haben unsere Teams bereits mehr als 1.800 warme Mahlzeiten an bedürftige Familien in den Gemeinschaftsunterkünften verteilt. Ab dieser Woche werden wir auch in Minyara wöchentlich gesunde Mahlzeiten an die 900 Familien, die in den Sammelunterkünften untergebracht sind, verteilen.
Nicht zuletzt kümmern wir uns auch um die vergessenen vertriebenen Familien, die sich außerhalb der Sammelunterkünfte in der Nähe unserer Stützpunkte in Kab Elias, Mejdlaya und Minyara befinden.
Im Rahmen unseres lebensrettenden Basis-Hilfsprogramms haben wir insgesamt 138 Familien im Süden des Libanon mit Matratzen, Kissen und Decken unterstützt. Außerdem wurden in fünf verschiedenen CPS-Stützpunkten Notvorräte für eine schnelle Reaktion bereitgestellt. Um Synergien zu schaffen, hat sich CPS einem wachsenden Netzwerk von christlichen Organisationen und Diensten angeschlossen, die in diesem Bereich tätig sind.
In Zusammenarbeit mit der Beirut Evangelical School for Girls & Boys in Rabieh haben wir Kleiderspenden gesammelt. Bislang haben 60 Familien Winterkleidung erhalten, und die Verteilung läuft weiter; wir gehen davon aus, dass wir mindestens 200 weitere Familien mit hochwertiger Winterkleidung versorgen können.
Auch die Folgen für das Bildungssystem sind enorm: 972 Schulen wurden geschlossen, davon 397 wegen Beschädigung oder hohem Sicherheitsrisiko. 575 Schulen müssen als Notunterkünfte genutzt werden. In dieser Situation haben sich unsere Compassion Community Centres mutig und proaktiv für bedürftige Kinder eingesetzt. Wir haben Lizenzen erhalten und bauen derzeit Kapazitäten auf, um ein innovatives, qualitativ hochwertiges Programm für mindestens 200 vertriebene Kinder zu starten, das 3D-Animation und Spiel beinhaltet, um ihnen die Bewältigung von traumabedingtem Stress zu ermöglichen und ihre Resilienz zu fördern. Die Kinder sollen ihre Ausbildung in einem sicheren und förderlichen Umfeld fortsetzen können.
Wir wollen unsere Hilfe ausweiten, um mehr vertriebene Familien zu erreichen und eine kontinuierliche psychologische Betreuung der betroffenen Kinder zu gewährleisten. Wir fühlen uns gesegnet und zutiefst ermutigt durch die Solidarität und Unterstützung, die wir von unseren Partnern in aller Welt erfahren. Bis heute haben wir über 80 % unseres Finanzierungsziels erreicht. Diese Großzügigkeit stärkt nicht nur unsere Fähigkeit, in der Gegenwart zuverlässig zu helfen, sondern lässt uns auch hoffnungsvoll in die Zukunft blicken – mit der Vision, noch besser helfen zu können und für die Zeit zu planen, die nach dem hoffentlich baldigen Abklingen des Konflikts folgen werden.“
Kommentare