
Katharina ist schon Rentnerin. Aber seit sieben Jahren nutzt sie die Chance, zwei Mal für je drei Monate nach Deutschland zu gehen, um pflegebedürftige Menschen zu betreuen. „Ich bin danach immer drei Monate zu Hause bei meinem Mann. Die Kinder sind aus dem Haus. Das zusätzliche Geld können wir gut gebrauchen“, sagt sie. „Ich mache das gerne. Die Menschen in Deutschland sind sehr gut zu mir und ich bin nach kurzer Zeit in der Regel ein Teil der Familie.“
Wenn Katharina zu Hause in Lalić in der Vojvodina ist, dann ist die lutherische Kirchengemeinde für sie wie ein zweites Zuhause. „Wenn wir hier in unserer Gemeinde zusammenkommen, ist alles gut und die Sorgen sind vorbei“, erzählt sie.
Neben Katharina gibt es in Lalić noch ein paar weitere Frauen, die für die häusliche Pflege älterer Menschen nach Deutschland oder Österreich gehen. In Lalić selbst – nicht weit von der kroatischen Grenze entfernt – gibt es wenig Arbeit. Deshalb ist die Abwanderung gerade jüngerer Menschen groß. Allerdings kommen zu Familienfesten oder hohen Feiertagen viele nach Hause.
Das alles hat Auswirkungen auf die lutherische Gemeinde in dem Ort mit 900 Einwohnern. Von ihnen sind ca. 500 slowakischer Abstammung und 380 gehören zur lutherischen Gemeinde. Die Gemeinde hält die Gemeinschaft zusammen. „Wir wollen den evangelischen Glauben, der unsgeholfen hat, an die kommende Generation weitergegeben. Er soll auch zukünftig helfen“, sagt der Kirchenvorstandsvorsitzende.





In Lalić ersetzten die slowakischen Siedler im Jahr1858 ihr bisheriges kleines Bethaus durch die jetzige Kirche. Diese war leider in keinem guten Zustand mehr. Doch durch den Denkmalschutz gab es viele kostspieliege Vorschriften für die Sanierung. Nach langer Zeit konnte die Gemeinde nun eine Unterstützung des GAW erhalten, um die Außenfassade besonders auf der Wetterseite zu sanieren und Fenster zu erneuern. Das ist jetzt geschehen. 52.000 € wurden ausgegeben. Das GAW hat im Projektkatalog 2020 20.000 € für dieses Vorhaben gesammelt.
Die Gemeinde ist dankbar für die erhaltene Hilfe. Zudem gibt die junge Pfarrerin Zuzana Poničanová der Gemeinde neuen Schwung. Auch wenn im Schnitt 35 Menschen den Sonntagsgottesdienst besuchen, an Festtagen ist die Kirche gefüllt. „Trotz aller Schwierigeiten – die Arbeit macht Freude. Es tut gut, die Menschen zu sammeln, ihre Geschichten zu kennen und sie in allem in ihrem Leben zu begleiten“, sagt die Pfarrerin.
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