Refomierte Kirche in Debeljača.

Debeljača, ein malerisches Dorf im Bezirk Banat in der Provinz Vojvodina. 5.000 Einwohner sind hier gemeldet, wobei nur 3.000 Menschen im Ort leben. Viele arbeiten im Ausland auf Grund der ökonomischen Situation in Serbien. Sie haben aber íhre Wohnungen noch im Ort und kommen zu Familienfesten und hohen Feiertagen „nach Hause“. 1.000 Menschen gehören zur refomierten Gemeinde.

„Meine Schwester und mein Bruder sind auch gegangen,“ erzählt Pfarrerin Mária Beszédes, die gleichzeitig die Dekanin für die refomierten Ungarn in der Region ist. Mit Herz und Seel begleitet sie ihre gastfreundliche Gemeinde.

Für die Gemeinde hat sich der seit 2010 bestehende Kontakt zur reformierten Hugenottengemeinde in Erlangen gut entwickelt. Gemeinsam hat man ein Kindergartenprojekt entwickelt. An die 30 Kinder, die aus unterschiedlichem Kontext kommen, werden hier im Alter von 3-5 Jahren zweisprachig begleitet und haben dadurch Sozialkontakte. Solche Kindergärten gibt es wenig. Der Staat zahlt keine Unterstützung. Die Gemeinde muss 20.000 € im Jahr für Gehälter und Unterhalt aufbringen. Für die Kinder fallen 15 € Monatsgebühr an. Für die reformierte Gemeinde ist es eine gute Chance, sich in der Gesellschaft über Grenzen hinweg zu zeigen. Er ist ein Symbol für den interkulturellen Austausch und das friedliche Miteinander. Hier spielen und lernen serbische, ungarische und Roma-Kinder gemeinsam. Der Name des Kindergartens, der das ungarische Wort „Örlang-En“ trägt, bedeutet sinngemäß „die Flamme behüten“ und spiegelt den Geist der Gemeinschaft wider. In einer Zeit, in der viele Kinder von den Schatten vergangener Konflikte geprägt sind, setzt dieser Kindergarten ein starkes Zeichen des Friedens und der Hoffnung.

Die große reformierte Kirche in Debeljača, die zwischen 1833 und 1838 erbaut wurde, ist ein weiteres bedeutendes Wahrzeichen der Gemeinde. Sie erinnert nicht nur an die reiche Geschichte des Ortes, sondern auch an die dunklen Kapitel, die er durchlebt hat. Im Inneren der Kirche wird an einen ehemaligen Bischof erinnert, der 1944 brutal von Titos Partisanen ermordet wurde. Diese Erinnerungen sind Teil der Identität der Gemeinde und motivieren sie, für eine bessere Zukunft zu kämpfen.

Trotz der Herausforderungen, mit denen die Gemeinde konfrontiert ist, darunter die Abwanderung vieler Einwohner, bleibt die Kirchengemeinde ein Identifikationsort. Die Kirche selbst wurde mit Unterstützung des ungarischen Staates saniert, doch es gibt noch viel zu tun. Das GAW hat 15.000 € aus dem Projketkatalog 2018 für die Fassadensanierung zur verfügung gestellt. Die Gelder wurden erst jetzt benötigt.

In Debeljača wird deutlich, wie wichtig die reformierte Kirchengemeinde für die lokale Gemeinschaft ist. Sie bietet nicht nur einen Raum für spirituelle Praktiken, sondern auch für soziale Projekte, die das Zusammenleben verschiedener Kulturen fördern. Der Kindergarten ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Bildung und Gemeinschaftsarbeit dazu beitragen können, Vorurteile abzubauen und den Frieden in den Herzen der Menschen zu fördern.