Wisła-Malinka ist eine besondere Gemeinde. Mit einer großen Kraftanstrengung, einem wohlwollenden Spender und auch der Unterstützung des GAW aus dem Projektkatalog 2017 ist es gelungen, ein modernes und helles Gemeindezentrum zu errichten. Das war dringend notwendig, denn Pfarrer Leszek Czyz hat mit seiner charismatischen Art es geschafft, viele Menschen anzusprechen. Die modernen neuen Gottesdienste wirken in den freikirchlichen Raum hinein. Das scheint zu passen, denn die Region ist stark vom Pietismus geprägt.

Vieles an dem Kirchengebäude erinnert an eine Freikirche im nordamerikanischen Stil. Eine Musikband sorgt für stimmungsvolle Musik. Dazu kommen auch traditionelle bekannte lutherische Choräle. Einen Talar trägt der Pfarrer im Gottesdienst nicht. Für die Musik, für die Technik, für die Begrüßung, für Ordnungsdienste, für die Kinder-, Jugend- und Frauengruppen gibt es viele engagierte Freiwllige. Jeden Sonntag kommen mindesten 400 Personen und füllen den modernen Kirchsaal. Dahinter steckt viel organisatorische Arbeit, für die extra ein Mitarbeiter angestellt ist. 300 Veranstaltungen werden pro Jahr organisiert. Nur 20 davon sind fremdfinanziert. Ansonsten trägt die Gemeinde die Kosten für das Zentrum.

Wisła-Malinka ist ein Tal in den Schlesischen Beskiden. In dieser Gegend befindet sich auch die Quelle der Wisła (Weichsel). Die Reformation hat die Bergregion um 1545 erreicht. Eine eigenständige lutherische Gemeinde besteht seit 1995, eine Kirche wurde jedoch schon 1956 errichtet. Die Gemeinde zählt 1 079 Glieder, erreicht aber durch die Übertragung von Gottesdiensten im Internet regelmäßig rund 2 000 Personen. Die Übertragungen, die ursprünglich für Alte und Kranke gedacht waren, sind inzwischen auch unter polnischen Bürgern im Ausland beliebt. Die Gemeinde unterstützt sozial schwache Familien unabhängig von ihrer Konfession, sie lädt benachteiligte Kinder in English Camps, zu Freizeiten und Ausflügen nach Masuren ein. An der Sonntagsschule nehmen durchschnittlich 100 Kinder teil. Mit Musikfestivals, Konzerten sowie christlichen Filmreihen werden auch Menschen außerhalb der Gemeinde und Touristen erreicht. Die Gottesdienste werden inzwischen auch ins Ukrainische übersetzt.

Für diese wachsende Gemeinde war der Errichtung des neuen Zentrums dringend notwendig. Das alte Kirchenzentrum war an die Belastungsgrenze gestoßen.

Der Anteil, den das GAW beitragen konnte, war im Vergleich zu dem, was notwendig war, bescheiden. Aber ein Spender sagte zu, dass er für jeden gespendeten Euro weitere zwei Euro dazulegen würde. So bedeutet die Summe des GAW beinahe 100 000 €.