Im Gespräch mit Bischof Zan Fabian

Vor dem Krieg gehörten ca. 65.000 Menschen zur Reformierten Kirche in Transkarpatien. „Durch den Krieg haben wir ca. 30% unserer Mitglieder verloren,“ berichtet Bischof Sandor Zan Fabian. Er ist gleichzeitig Pfarrer der reformierten Gemeinde in Mezöwari, einem Grenzort zu Ungarn. „Von dort ist es ein Leichtes, das Land zu verlassen – vor allem, wenn man einen ungarischen Pass hat,“ so der Bischof. Von den Kirchenvorstehern der eigenen Gemeinde sind nur noch 1/3 in der Ukraine geblieben. „Das schmerzt!“ so der Bischof. „Diese Menschen fehlen uns, denn sie haben das Gemeindeleben getragen. Vor allen Dingen sind die jungen Familien gegangen. Viele ältere Menschen sind zurückgeblieben. Um die müssen wir uns jetzt kümmern.“

Und dann berichtet er von der Arbeit mit den Roma in Mezöwari. Vor dem Krieg hatte er eine wichtige Bildungsarbeit für die Kinder und Jugendlichen aufgebaut. In seinem Ort gibt es eine größere Romasiedlung. Ein Roma aus der Siedlung war im Presbyterium. „Er ist inzwischen auch in Ungarn,“ so Zan Fabian. Und er berichtet, dass 300 Roma aus seinem Ort weggegangen sind seit Kriegsausbruch. „Es sind die Gebildetsten und die, die Arbeit hatten,“ sagt er. „Unsere ganze Romaarbeit müssen wir von vorne beginnen, da auch die fort sind, die in diese Arbeit eingebunden waren. Ohne das geht es nicht. Wir können diese Arbeit nur mit ihnen machen.“ Wie es weitergeht…  „Wir können nicht anders… weitermachen – auch wenn es von vorne ist…“ so Zan Fabian.

Das knüpft an an das Leitwort des GAW: „Solange noch Zeit ist… – lasst uns Gutes tun an jedermann!“