Drei lange Monate dauert der Krieg in der Ukraine schon an. 6,5 Millionen Menschen haben das Land verlassen, 8 Millionen haben innerhalb der Ukraine Zuflucht gesucht. 13 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen – auch in den schwer zugänglichen okkupierten Regionen. Die Zahl der Toten ist hoch. Genaue Zahlen gibt es nicht, weder über Zivilisten, noch über Soldaten auf der ukrainischen und der russischen Seite. Genauso fehlen zuverlässige Zahlen über Menschen, die aus der Ukraine nach Russland deportiert worden sind, und über Menschen, die Russland aufgrund des Krieges, der Sanktionen und der zunehmenden Repressalien verlassen haben. Allein den Krieg beim Namen zu nennen heißt dort Gefängnis und kritische Worte über das russische Militär sind eine Straftat.

Es ist ein Drama! Ein Horror, wie man ihn sich in Europa kaum hat vorstellen können …

Der Krieg hat schlimme Folgen für die beiden Partnerkirchen des GAW in der Ukraine:

Von den 65 000 Mitgliedern der Reformierten Kirche in Transkarpatien haben ein Drittel das Land verlassen. Auch viele, die bisher geblieben sind, wissen nicht, wie lange noch. Zugleich sind in Transkarpatienviele Geflüchtete angekommen. 

Die lutherische Kirche (DELKU) mit Gemeinden im ganzen Land hat zwei Drittel ihrer insgesamt 1.000 Mitglieder durch Flucht verloren. Zu einigen Gemeinden in besetzten Gebieten gibt es gar keinen Zugang mehr und es ist schwer, sich eine Zukunft für sie vorzustellen – wie in Cherson oder Berdjansk. Damit können die Notleidenden dort auch keine Hilfe mehr erhalten. Auch die Gemeinden in Krywyj Rih und Saporischschja sind gefährdet.

Als GAW werden wir weiter unseren Partnern solidarisch zur Seite stehen und für sie beten!

Die Kirchen in Deutschland setzen sich intensiv mit der Ukraine, dem Krieg und den Folgen auseinander. So hat vor wenigen Tagen die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sich in einer Resolution mit den Menschen in der Ukraine solidarisch erklärt und dazu aufgerufen, die weltweiten Folgen des Krieges in den Blick zu nehmen und die Diskussion über friedensethische Themen zu verstärken. „Unsere Gedanken und Gebete sind besonders bei den Menschen in der Ukraine, die entsetzliche Gewalt und Krieg erfahren. Mit Recht verteidigen sie ihr Leben, ihr Land und ihre Freiheit. Wir halten es für legitim, sie in ihrer Verteidigung durch wirtschaftliche Sanktionen gegen den Aggressor und durch Waffenlieferungen zu unterstützen. Ziele müssen dabei ein Waffenstillstand und Verhandlungen sein, die ein friedliches Zusammenleben ermöglichen“, heißt es in der Erklärung mit dem Titel „Nach Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden streben“.

Spenden für die Ukrainenothilfe des GAW: https://www.gustav-adolf-werk.de/