Die GAW-Spendenkampagne 2021 hat begonnen! Mehr als 130 Projekte und noch viel mehr will das GAW weltweit auch in diesem Jahr unterstützen. Und das alles unter erschwerten Bedingungen. Im Vorwort des neuen Projektkataloges macht die GAW-Präsidentin Prälatin Gabriele Wulz Mut, unsere Partner auch in diesem Jahr zu unterstützen:

Inmitten der „Coronakrise“ im Jahr 2020 ermutigte Synodalsenior Daniel Ženatý von der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder in Tschechien seine Kirche mit den tschechischen Worten „Víru si chraň, viru se braň!“. Ins Deutsche übertragen heißt das: „Den Glauben bewahre dir, vor dem Virus schütze dich!“ Im Tschechischen liegen das Wort Glaube (víra) und das Wort Virus nah beieinander. Und letztendlich geht es doch darum: Dass wir unseren Glauben in solchen Krisenzeiten bewahren und dass wir aus unserem Glauben heraus lernen, mit Krisen umzugehen. Die Bibel ist voll von Texten, in denen es um das Bewahren unseres Glaubens in Krisenzeiten geht, und in denen es nicht klar ist, wie es weitergehen wird. Gerade in solchen Phasen des Lebens ist das Hören auf das Evangelium – der guten Nachricht von Jesus Christus – notwendig. Nur durch ihn spricht zu uns Gott, der will, dass allen Menschen geholfen wird.

Helfen heißt in dem Fall, zuzuhören und auf die Möglichkeiten zu verweisen, die wir haben. Als evangelisches Hilfswerk sehen wir es als unsere Aufgabe an, auch in Krisenzeiten kreative Wege zu finden, unseren Glaubensgeschwistern weltweit zur Seite zu stehen. Denn wir haben einen Auftrag! 

Pfarrerin Agnes von Kirchbach von der Vereinigten Protestantischen Kirche in Frankreich hat inmitten der Coronakrise eindrücklich beschrieben, dass das lateinische Wort „Communion“ Gemeinschaft bedeutet. Es meint das „tiefes aneinander Teilhaben“ im Bereich der Familie, der Freundschaften und der Kirche. Was viele aber nicht wüssten: das Wort stammt nicht von der Wurzel union = Einheit ab, sondern von dem Wort munus = Aufgabe. Miteinander in «Communion» sein bedeutet also sich gemeinsam einer Aufgabe stellen, sie verantwortungsbewusst übernehmen, aktiv mit anderen wirken. 

In diesem Sinn wollen wir uns gemeinsam der Aufgabe stellen und aktiv werden, die Projekte des aktuellen Projektkataloges unserer 50 Partnerkirchen in 40 Ländern weltweit zu bewerben. 

Wir wollen Mut machen, kreative Wege zu finden, um unseren evangelischen Glaubensgeschwistern solidarisch zur Seite zu stehen, damit sie ihren Glauben bewahren können. Dafür braucht es Kirchen. Sie gilt es zu erhalten – wie z.B. in Marcinelle in Belgien. Das Dach der Kirche ist zusammengesackt. Die Gemeinde kann sich hier nicht mehr versammeln. Da tut Hilfe not. Oder in Santa Rosa in Brasilien, wo eine alte baufällige Holzkirche ersetzt werden muss. „Nicht, dass ein Gebäude an sich unsere Mission erfüllen würde, denn das ist die Rolle der Gemeindeglieder, und außerdem ist es Gottes Mission, aber die Leidenschaft muss unsere sein. Ein schöner und gut erhaltener Raum motiviert und hilft zweifellos“, schreibt das Pfarrerehepaar der dortigen Gemeinde. Das beschreibt, was wir als GAW als unsere Aufgabe ansehen: helfen, Glauben zu bewahren und nach außen zeigen, dass dieser Glaube dem Guten Raum gibt und schön ist. 

In vielen Projekten in dem vorliegenden Katalog geht es darum, dass wir aus diesem Glauben heraus gerufen sind anderen zu helfen – wie das z.B. in Kirgistan im Seniorenheim in Winogradnoje geschieht. Hier wird Barmherzigkeit gelebt an Menschen, die in Würde ihren letzten Lebensabschnitt gehen. Oder in Wien in Österreich, wo es gilt eine „Armengaststätte“ zu sanieren. 

Als GAW wollen wir aber nicht allein ein Kirchbauverein sein. Wir wollen Glaubensgeschwistern helfen, ihren Glauben zu bewahren, wenn sie benachteiligt, bedrängt oder verfolgt sind. Ihnen wollen wir ganz besonders zur Seite stehen. In diesem Jahr tut es beispielhaft die GAW-Frauenarbeit, die mit ihren Projekten diakonische Arbeit unserer Partnerkirchen im Libanon und in Syrien unterstützt. 

Zum Bewahren des Anvertrauten gehören auch die Bildungsangebote, die wir unterstützen, die Bücherhilfen sowie die Unterstützung bei der Mobilität bei Kirchen in extremer Diasporasituation. 

Die Vielzahl und Vielfalt der vorliegenden Projekte gibt ein Zeugnis davon, wie wir weltweit evangelischen Gemeinden helfen, ihren Glauben zu bewahren, der uns allen anvertraut ist. 

Vielen Dank für Ihre Hilfe und Unterstützung! 

Prälatin Gabriele Wulz

Präsidentin des GAW

Hier geht es zum aktuellen Projektkatalog: https://gustav-adolf-werk.1kcloud.com/ep1Ezbrv/#0

Bitte helfen Sie uns zu helfen: https://www.gustav-adolf-werk.de/spenden.html