Üborgel aus Michelbach jetzt in Smalininkai

Im April diesen Jahres mitten in der ersten Hochphase der Corona-Pandemie erreichte die GAW Präsidentin Prälatin Gabriele Wulz aus dem Evangelischen Schulzentrum Michelbach in Württemberg eine Anfrage: 

„Wir sanieren in Michelbach unser Internat, in dessen Kleinem Schloss sich eine Üborgel befindet. Diese Orgel ist in einem guten Zustand. Für die Renovierung muss sie ausgebaut und gereinigt werden. Das lohnt sich nicht mehr, das es im Internat keine orgelspielenden Musikprofilschüler*innen mehr gibt. Wir können diese Orgel spenden. Kann das GAW die Orgel weiter vermitteln?“

Das war nicht schwer, denn immer noch gibt es gerade in osteuropäischen evangelischen Kirchen, die unter der kommunistischen Diktatur gelitten haben, Bedarf nach Innenausstattungen. Viele Kirchen gerade im ehemaligen sowjetischen Einflussbereich wurden enteignet, als Lager oder Turnhalle genutzt und das komplette Kircheninventar zerstört. 

In Litauen ist es Laura
Kairiene, die Vorsitzende des evangelisch-lutherischen Kirchenmusikverbandes ist, 
und ihrem Ehemann Pfarrer Mindaugas Kairys, einem ehemaligen GAW-Stipendiaten, gelungen, quasi eine „Orgellandschaft“ mit Hilfe deutscher Partner in der lutherischen Kirche aufzubauen. Jetzt ist eine weitere Orgel hinzugekommen.

Das Angebot der Üborgel aus Michelbach kam beiden wie gerufen für die kleine lutherische Kirche in Smalininkai. 

Laura schreibt: „Wir möchten uns ganz herzlich bei dem Evangelischen Schulzentrum Michelbach bedanken. Die
Orgel ist inzwischen aufgebaut. Am letzten
Sonntag war bei uns Erntedankfest und die Orgel ist zum ersten Mal sehr schön erklungen. Es ist eine wunderschöne Gabe Gottes für diese kleine Gemeinde
in Smalininkai. Wir sind sehr dankbar, dass Ihr für diese Orgel den
Abbau und den Transport finanziell unterstützt habt.
Ohne Eure Unterstützung wäre das nicht so schnell und reibungslos gelaufen. Wir sind sehr zufrieden und denken, dass die musikalische Arbeit in dieser kleinen Gemeinde gestärkt wird und weiter in Bewegung kommen wird.“

Das GAW hat Abbau, kurze Einlagerung und den Transport nach Litauen finanziell gefördert.