Ulrich Hirsch (r.) packt beim Beladen von gespendeten Pflegebetten immer mit an. Foto: Gröh

Das GAW Württemberg vermittelt gebrauchtes Mobiliar an diakonische Einrichtungen
im Osten Europas

„So beglückend wie Weihnachten“ empfand eine Spenderin das Gefühl, ein Pflegebett an ein Altenheim in der Slowakei zu schenken. Anfang November brachte
das GAW Württemberg die gut erhaltenen, nicht mehr benötigten Pflegebetten aus
Einrichtungen in Herrenberg, Ludwigsburg und Gronau nach Prešov in der Ostslowakei.
Am 17. November 2021 erfolgte ein weiterer Hilfstransport mit Pflegebetten aus
dem Samariterstift in Geislingen. Derzeit wird in Prešov ein Alten-
und Pflegeheim saniert und entsprechend den heutigen Anforderungen
modernisiert. Im Diakoniezentrum „Elim“ der lutherischen Kirche sind neben 37
Alten- und Pflegeplätzen auch eine Sozialberatung, Büros, Küche, Speisesaal,
Waschküchen, Essen auf Rädern und mobile Krankenpflegedienste geplant. Der
Abschluss der Arbeiten ist für den Herbst 2022 geplant.

Projektleiter Ulrich Hirsch aus Sachsenheim war berührt von dem Weihnachtsgefühl der Bettenspenderin: „Normalerweise freuen sich Menschen, wenn sie Geschenke
bekommen. Sie hat alles gegeben und doch sich beschenkt gefühlt.“ Hirsch, ein früherer
Geschäftsführer des GAW Württemberg im Ruhestand, hatte bereits 2020 den
Transport von mehr als 100 Pflegebetten aus diakonischen Einrichtungen
Württembergs für die Diakonie in Slowenien organisiert. In diesem Jahr wird die
Zahl der Transporte mit Pflegebetten, aber auch vielen  anderen Einrichtungsgegenständen wie
Schränken, Stühlen, Tischen, Rollstühlen und Kleinmöbeln noch übertroffen
.

Den Anfang machte ein Lkw mit mehr als fünf Tonnen gut erhaltenem Mobiliar
aus dem nicht mehr benutzten Bestand der landeskirchlichen Verwaltung in der
Stuttgarter Gänsheide. Diese erreichten Prešov schon im Juli 2021.

Die zweite und die dritte Sendung kamen aus Herrenberg. Von der
Evangelischen Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal wurde ein Teil der
Ausstattung des Wiedenhöfer-Stifts, die durch einen Neubau nicht mehr benötigt
wird, gespendet. Ein Teil davon ging an eine Pflegeeinrichtung in Dzięgielów in
Polen. Das polnische Diakonat „Eben-Ezer“ betreibt dort neben dem
Diakonissenmutterhaus auch das Alten- und Pflegezentrum Emaus. Pfarrer Marek
Londzin freute sich sehr über die Spende, die im September in Dzięgielów
angekommen ist. Ein zweiter Teil der Möbel wurde im Oktober nach Litauen
geschickt, wo der Diakoniepfarrer Mindaugas Kairys sie für das Familienzentrum
in Jurbarkas gut gebrauchen konnte.

Die Transporte Nummer vier und fünf im November waren mit Pflegebetten für Prešov beladen.

Die sechste Sendung mit Tischen soll im Dezember wieder in die Slowakei gehen, an eine evangelische Schule in Prešov und an das kirchliche Freizeitzentrum in Liptovský Mikuláš.

Die Finanzierung der Transporte erfolgte durch die Kirchenleitung bzw. durch die Aktion „Hoffnung für Osteuropa“. Das GAW übernahm die
organisatorische Aufgaben, die nicht geringzuschätzen sind. „Das ist genau die
Brückenfunktion des GAW: Wir vermitteln zwischen den Spendern und den
Empfängern“, sagt Ulrich Hirsch. „Und wir verantworten die Logistik,
organisieren Helfer, Gabelstapler etc.“ Unter Leitung von Gerhard Groß und
Ulrich Hirsch hatten bei dem ganzen Projekt bis Ende Oktober rund 20
ehrenamtlich Mitarbeitende bereits über 80 Arbeitsstunden geleistet. Die
Arbeitsstunden von Ulrich Hirsch selbst sind da gar nicht mitgezählt. Und in
seinem Kopf nimmt bereits der nächste Pflegebettentransport Gestalt
an. Konkrete Gespräche laufen inzwischen mit der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien.