Im nächsten Jahr wird sich das Jahresprojekt der Frauenarbeit Diakonie und Frauenarbeit in Libanon und Syrien widmen. Eines der Projekte ist das Altenheim in Hamlin/Libanon. Die Heimleitung berichtet von der immer noch anhaltenden Versorgungskrise im Land:

Fortbildung des Personals

„Seit Oktober 2019 ist die libanesische Wirtschaft in der
Krise. Der Dollar ist knapp geworden, es gibt fast kein Bargeld mehr. Insbesondere
Non-Profit-Organisationen wie die das Seniorenheim der NESSL in Hamlin mussten
Wege finden, ihre Ausgaben weiterhin zu begleichen und uns auf die wachsende
Unsicherheit einzustellen. 

Als wäre das noch nicht genug für unser Land, bedroht nun
auch ein Virus unser Gesundheitssystem und unsere Wirtschaft. Die
COVID-19-Krise hat unserem Sozial- und Wirtschaftssystem beispiellosen Schaden
zugefügt. Der Markt hatte bereits gelitten, weil zwei Monate lang überhaupt
keine Bankgeschäfte getätigt wurden. Es fehlt an Nahrungsmitteln und Treibstoff;
die Preise dafür sind enorm angestiegen. Der Schwarzmarkt blüht. Das Strom- und
Heizungssystem im Pflegeheim in Hamlin ist aber von Treibstoff abhängig. 

Andacht

Neben der Knappheit von allem und der Beschaffung von
Treibstoff auf dem Schwarzmarkt müssen wir uns im Pflegeheim in Hamlin nun auch
mit den Maßnahmen gegen Covid-19 auseinandersetzen, um unsere Senioren und
Mitarbeiter zu schützen. Deshalb haben wir lange vor der Anweisung aus dem
Gesundheitsministerium das Heim isoliert, das Personal in Hygiene fortgebildet
und Schutzmaterial zur Verfügung gestellt. Die Senioren und ihre Familien
schätzen unsere strengen Maßnahmen. Wir haben im Pflegeheim alle Aktivitäten
neu geplant. Die Familien werden täglich über ihre Lieben auf dem Laufenden
gehalten. Wir haben viel Zeit mit dem Personal und dem Pfarrer des Heims
verbracht.

Alle diese Maßnahmen hatten Erfolg: Wir hatten keine Erkrankungen,
obwohl wir von COVID-19-Fällen in der Bergregion umgeben waren. Bis auf
weiteres halten wir uns an die strengen Hygieneregeln.“