Pfrn. Simona Prosič Filip bei einem Online-Gottesdienst

Simona Prosič Filip ist Pfarrerin in Gornij Slaveči im Übermurgebiet in Slowenien und Verantwortliche für die Frauenarbeit in der Evangelischen Kirche in Slowenien. Sie
erzählt: „Alle Aktivitäten der Frauenarbeit mussten wir
absagen, z.B. das Frauenpicknick zum Muttertag mit der Segnung der
schwangeren Frauen. Stattdessen haben die Frauen aus meiner Gemeinde geschaut,
wo sie in diesen Zeiten gebraucht werden. Weil die üblichen OP-Masken nicht
mehr bestellbar waren, haben sie zu Hause Masken genäht für die ganze Gemeinde
und auch für das Krankenhaus in Murska Sobota. Außerdem haben wir
Desinfektionsmittel gekauft und an die älteren Gemeindeglieder verteilt.

Dank-Geschenke

Jeden Sonntag wird ein Gottesdienst auf unserem
Youtube-Kanal gestreamt. Zum Muttertag haben wir fünf Pfarrerinnen aus unserer
Kirche gemeinsam den Gottesdienst gestaltet – jede jeweils aus ihrer Kirche und
das wurde dann zusammengeschnitten: https://www.youtube.com/watch?v=0Y9dgqQ-ph0

Im Vorfeld des Muttertags haben die Frauen aus meiner
Gemeinde 500 kleine Schokoladentäfeln hübsch verpackt. Diese Geschenke haben wir an die Mitarbeiter des Krankenhauses, der
Polizei und des Militärs in Murska Sobota verteilt. In einem Begleitbrief
dankten wir ihnen dafür, dass sie alle – Frauen und Männer! – sich um die
ihnen anvertrauten Menschen kümmern wie Mütter um ihre Kinder: Fürsorglich, beschützend und, wenn nötig, Tag und Nacht wachend. 

Übergabe der Geschenke im Krankenhaus

Ich denke, dass in dieser Situation wir Pfarrerinnen noch
wichtiger sind als sonst. Ich habe mit meinen Gemeindegliedern viel
telefoniert, mit manchen eine Stunde lang. Viele Menschen sind jetzt sehr
einsam. Ich habe gemerkt, dass mit jeder Woche, die sie allein zu Hause
verbrachten, sich ihre Stimmen änderten. Am Anfang klangen sie noch zuversichtlich
und kraftvoll, dann immer leiser und trauriger. 

Den Religionsunterricht habe ich auch per Internet gehalten.
Für die Familien, die mehrere Kinder im Home-Schooling betreuen, aber nur einen
Computer und schlechtes Internet haben, ist es nicht einfach. Manches ist aber
auf dem Dorf auch leichter. Wir können rausgehen, Sonne tanken und uns bewegen.
Darüber bin ich froh.