Das Pastorenteam der IELCO (4.v.li.: Adi Martinez)

Adi Martinez, derzeit Vikarin der lutherischen Kirche in Kolumbien (IELCO) und ehemalige GAW-Stipendiatin, berichtet von der Herausforderung für eine kleine Diasporakirche in Coronazeiten, die sich um venezolanische Flüchtlinge kümmert: 

„Die Lutherische Kirche in Kolumbien (IELCO) ist eine kleine Diasporakirche, die allerdings sehr sozial–diakonisch aktiv ist und sich für Arme, Bedürftige und Flüchtlinge einsetzt. 

Wir tun sehr viel zur Integration der venezolanischen Flüchtlinge. Allerdings hat uns die Coronakrise in dieser Arbeit ausgebremst. Für die Flüchtlinge ist das alles sehr dramatisch. Die kolumbianische Regierung hat große Probleme, angemessen zu helfen. 

Täglich kommen neue Flüchtlinge, die es schwer haben, für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Durch die bestehende Ausgangssperre ist ihre Existenz bedroht, da Sie keinerlei Staatsgelder mehr in Anspruch nehmen können. Dazu kommt die große Problematik des Zusammenlebens in engen Räumen und oft auch häusliche Gewalt. Allen Migranten, die eine Wohnung gefunden hatten, droht nun der Verlust dieser Wohnung. 

Durch die staatliche „Apoyo a Migrantes Venezolanos” (Unterstützung für venezolanische Migranten) bekommt man unter normalen Umständen drei Tage in der Woche Mittagessen und ein paar andere Hilfen (Integrationskurse, Beratungsangebote). Das geht derzeit nur telefonisch. Die Hilfe der IELCO reicht nicht aus für alle Familien, Kinder, ältere Menschen, Schwangere und all jene, die unsere Hilfe benötigen. 

Meine Gemeinde in Bogota hilft 60 Familien mit Lebensmittelpaketen. 11 Euro kostet ein solches Paket, das für eine Woche reicht. Mehr als 100 Familien stehen noch auf der Warteliste, die keine Hilfe von der Regierung bekommen. 

Wir beten, dass Gott uns stärkt und uns Wissen gibt, damit wir weiter der Gesellschaft dienen können. Aber wir brauchen Hilfe, um diese Arbeit weiter machen zu können!“

Auch solche Hilfen wie in Kolumbien für venezolanische Flüchtlinge unterstützt das GAW mit dem Corona-Nothilfe-Aufruf: https://bit.ly/2y2TUcK

Helfen Sie bitte mit!