Dieter Knall |
Vor 50 Jahren schrieb Dieter Knall folgende Worte in dem GAW-Jahrbuch „Die Evangelische Diaspora“:
„Diaspoarexistenz weist sehr verschiedene Gesichter auf. Innerhalb Deutschlands lebt sie in einer anderen Situation als jenseits der Grenzen, wie beispielsweise in Frankreich, Spanien, Griechenland, in Lateinamerika oder in Ländern der östlichen Welthälfte. Sofern wir erwarten, dass evangelische Diaspora in der sie umgebenden Welt die Stimme des Evangeliums zum Erklingen bringt, scheint mir eine Vernachlässigung oder gar Aufgabe evangelischer Diasporaarbeit schlechterdings ausgeschlossen und nach wie vor ein nicht aufzugebender Auftrag, den wahrzunehmen die ganze evangelische Kirche aufgerufen ist und bleibt. Andernfalls müsste rundweg gefragt werden, ob evangelisches Kirchentum selbst noch eine Lebensberechtigung, ja, ob Evangelischsein heute überhaupt noch eine Bedeutung hat und sinnvoll ist. Wenn ökumenische Bewegung und das in ihr vorhandene Suchen und Streben nach Einheit eine Zukunft und ein Ziel haben, dann nur im Suchen und Streben nach dem Evangelium, das Jesus Christus heißt. Diesen Beitrag sind wir als evangelische Menschen, ist unsere evangelische Kirche und ist unsere evangelische Diaspora der gesamten Christenheit und Welt schuldig. Von daher scheint mir eine echte, auf das Evangelium bezogene Diaspoararbeit auch des GAW nicht in Frage gestellt, vielmehr gerade im ökumenischen Zeitalter dringend notwendig, ja gefordert zu sein.“
(Dieter Knall, Ev Dia 40. Jg., 1970, S. 181)
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