Theologisches Treffen der KEK in Finnland

Es ist gut, dass evangelische Kirchen an Treffen der „Konferenz Europäischer Kirchen“ (KEK/CEC) teilnehmen – wie jetzt gerade in Finnland vom 24.-26. September. Aus den Ökumeneabteilungen verschiedenster Kirchen trafen sich Vertreter der KEK-Mitgliedskirchen. Aus Partnerkirchen des GAW nahmen aus der Evangelische Kirche der Böhmischen (EKBB) Brüder Oliver Engelhardt und aus den beiden ungarischen Partnerkirchen Ódor Balázs und Dr. Klára Tarr teil. Für evangelische Diasporakirchen ist es wichtig, gesehen zu werden, teilzuhaben und sich gesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen. Dabei geht es immer um die Frage, wie wir als Kirche in dieser Welt sicht- und hörbar uns einbringen und wie wir auf evangelische Weise zeigen können, was christlicher Glaube im Zusammenspiel mit Christen anderer Konfessionen zum Wohle aller beitragen kann.

In Finnland ging es um Fragen der Ekklesiologie und der Mission – und es ging gerade darum, aufeinander zu hören und von- und miteinander zu lernen. Eine große Herausforderung sieht die KEK unter anderem darin, wie die in Europa historisch seit langer Zeit verwurzelten Kirchen mit sog. „Migrationskirchen“ und ethnischen Minderheitskirchen ökumenisch zusammenarbeiten und Gemeinschaft leben können.

Eine große Herausforderung in Zukunft für die KEK wird es sein – so ein Ergebnis der Tagung – wie man missionarische Kirche in einem säkularen Umfeld oder einer nach-christlichen Gesellschaft sein kann, wie kirchliche Identität in einigen Kontexten eng mit der nationalen Identität verwoben ist und wie gerade dieses das ökumenische Zusammenspiel beeinflußt. Es braucht zudem eine verstärktes ökumenisches Bildungsprogramm gerade für diese Fragestellungen.

Die Teilhabe von evangelischen Diasporakirchen an solchen Tagungen macht deutlich, dass diese Kirchen offen sind für die Herausforderungen unserer Zeit in der populistische Tendenzen eher dazu führen, sich abzuschotten. Umso wichtiger in Zeiten wie diesen ist der Austausch, das sich einander aussetzen und zumuten – wissend, dass wir verbunden sind in dem Glauben an unseren Erlöser – Jesus Christus.