Gustav-Adolf-Becher

Im GAW-Württemberg gibt es eine schöne altehrwürdige Tradition: Das Sammeln einer besonderen Gabe mit Hilfe des „Gustav-Adolf-Bechers“.

Dazu heißt es in einem Buch aus dem Jahr 1904: 

„Auch die Abendversammlungen der GAW-Geste bringen zuweilen nicht unbeträchtliche Summen ein. Wenn durch die lebhafte Schilderungen einzelner Diasporaprediger auch die Gleichgültigsten begeistert und die Herzen in Liebe zu den armen Glaubensgeschwistern entbrannt sind, dann wird auch sogleich die Probe darauf gemacht, ob diese Liebe auch zum Opfern bereit ist; dann wird gewöhnlich noch eine besondere Sammlung, meist für eine der geschilderten Gemeinden, veranstaltet. Hierbei wird neuerdings von verschiedenen Vereinen ein Gustav-Adolf-Becher mit besonderem Erfolg verwendet. Mit diesem Becher hat es folgende Bewandnis. Ein junger schwedischer Edelmann, Johann von Plank, hatte sich in der Schlacht bei Breitenfeld durch Kaltblütigkeit und Mut besonders ausgezeichnet. Der König Gustav II. Adolf schenkte ihm zum Dank einen in Silber getriebenen, reichvergoldeten Becher. Der junge Edelmann blieb später in Deutschland, und der kostbare Becher vererbte sich in seiner Familie in Württemberg; zuletzt gehörte er einer Notarswitwe Reinhardt in Winnenden. Diese schenkte den Becher bei einem GAW-Feste im Jahre 1965 dem GAW-Württemberg. Der anwesende Prälat Zimmermann aber machte den Vorschlag: „Den Becher machen wir nicht zu Geld, den Becher lassen wir bei jedem Festmahl kreisen, nicht voll, sondern leer. Einst mag er voll die Runde gemacht haben, voll edlen Weins, um leer wieder zurückzukehren. Von nun an gehe er leer aus und komme voll zurück, voll Gold und Silber für unsere Glaubensgenossen!“ Seitdem hat dieser Gustav-Adolf-Becher bei jedem Feste des Württembergischen Hauptvereins seine Runde gemacht.“ 

Selbst habe ich diese Tradition mehrmals erlebt. Schön, dass sich diese Sammlung in Württemberg erhalten hat!