„Als Gläubige müssen wir die Vielfalt in der Gesellschaft und in der Kirche umarmen und die Unterschiede feiern. Das ist nicht nur Spaß. Es geht um die Vielzahl, die niemand zählen kann, alle Sprachen, aus jeder Nation. Es ist sehr ernst, eine kühne Vorwegnahme der Zukunft Gottes, der Durchbruch seines Reiches“, sagt Steven Fuite. Er ist Präsident der Vereinigten Protestantischen Kirche in Belgien, einer Kirche, die mit drei offiziellen Sprachen arbeitet, im Alltag aber mit einigen mehr.
Die belgische Gesellschaft ist sehr bunt und vielfältig. Die koloniale Vergangenheit hat das Land geprägt. Diese Unterschiede und diese Vielfalt auszuhalten ist nicht nur Spaß, sondern auch eine Herausforderung. Steven Fuite weiß das nur zu gut. Aber er erzählt davon mit einem Lächeln: „Es ist uns geschenkt. Es ist Aufgabe und Herausforderung. Es soll keine Angst machen. Wir sollen uns nicht fremd fühlen, sondern die Unterschiede feiern und die Vielfalt umarmen!“
Die Vielfalt umarmen. Die Unterschiede feiern. Sich freuen an der Buntheit dieser Welt. Dazu will Glaube ermutigen. Der Glaube, der sich nach vorne streckt nach dem, was jetzt schon sein könnte. Der Glaube will das Vertrauen stärken, damit wir das, was uns an Vielfalt zufällt, getrost annehmen.
Wunderbare Worte sind das, die von einem großen Vertrauen zeugen. Niemand muss das allein machen. Wir sind getragen von dem, der in unser Herz den Glauben verpflanzt hat, dass unser Leben und Erleben hier und jetzt einen Sinn haben.
„Was für ein Vertrauen“ – so lautet die Kirchentagslosung des Deutschen Evangelischen Kirchentages aus dem Zweiten Buch der Könige, Vers 18,19). Der Kirchentag ist ein großes Fest des Vertrauens, auf dem die Vielfalt umarmt wird. Es sind vier wunderbare Worte, die darauf bauen, dass eine Kraft in mir ist – trotz aller Zweifel.
Unsere Welt, unser Land und wir selbst brauchen Vertrauen in Gott, denn er hat Vertrauen in uns, dass wir daraus leben. Nur so trauen wir uns, offen nach vorne zu schauen, mutig das anzunehmen, was uns zufällt, freudig die Vielfalt zu umarmen und die Unterschiede zu feiern. Mehrfarbig und vielstimmig lasst uns an diesen Gott voller Vertrauen glauben.
Pfarrer Enno Haaks, Generalsekretär des GAW
Kommentare