Altarfenster der Evangelischen Kirche
in Fresach (Kärnten – Österreich)

Die Welt wandelt sich. Europa verändert sich. In diesem Europa ist es schon länger nicht mehr normal, Christ zu sein. Minderheit zu sein, das ist die Normalität. Und hier ist es entscheidend, dass wir als Minderheit fähig sind, Zeugnis zu geben. So werden wir erkennbar und sichtbar. 

Das wird immer wichtiger und herausfordernder in unserer Zeit. Deshalb stellt sich gerade an Diasporakirchen die Frage: Wie bilden wir Männer, Frauen, Kinder aus, gute Zeugen zu sein? Ein wichtiger Punkt ist es, dass wir Menschen bilden, mitfühlend und empathisch zu sein. 

Martin Luther King jr. sprach in diesem Zusammenhang von einer „göttlichen Unzufriedenheit“, d.h.: ein gut gebildeter Christ kann nicht damit zufrieden sein, dass die Welt so ist wie sie ist, und dass es oft ungerechte Strukturen gibt. Wer aber im evangelischen Glauben verwurzelt ist, der will dem Guten Raum geben, der/die versuchen „Gutes zu tun an jedermann“. Sie sind unzufrieden und unruhig, wenn das noch keinen Raum hat und sie wollen es verwandeln. Die „göttliche Unzufriedenheit“ gibt Energie und ist Inspiration, um Zeugnis zu geben, sowohl geistlich als auch sozial und politisch. Denn es geht darum, dass alle Welt von dem Heil erfährt, von dem her wir leben: dass Jesus Christus lebt und uns lebendig macht. Er befreit uns, Zeugen seiner Wahrheit zu sein.

Gelingt uns das in Europa? Schaffen wir es, das mit Leben zu füllen, wenn es um den Zusammenhalt auf unserem Kontinent geht? Können wir als evangelische Christen uns da einbringen?