Reformierte Kirche in Mezöwari

„47 Theologiestudenten unserer Reformierten Kirche in Transkarpatien studieren derzeit an zwei theologischen Fakultäten in Ungarn,“ berichtet Bischof Zán Fábián. „Das ist ein gute Anzahl. Und die Fakultäten in Ungarn sind froh, dass unsere Studierenden kommen, denn so sind die Fakultäten gut gefüllt. Aber“, so schränkt er ein, „nur die Hälfte derer, die das Studium beenden, kommt in die Ukraine zurück.“

Das hat verschiedene Gründe. Die wirtschaftliche Situation spielt eine große Rolle. Dazu kommt die Unsicherheit in einem Land, das sich im Krieg befindet. Es besteht die Gefahr, für die Armee rekrutiert zu werden, wenn man das Land nicht rechtzeitig verlässt. Es können auch nicht alle freie Pfarrstellen besetzt werden, weil die kleineren Gemeinden die Gehälter kaum bezahlen können. Erschwerend kommt hinzu, dass die Studierenden während der Studienzeit in Ungarn einen Alltag erlebt haben, der anders ist, als der in ihrer Heimat. Viele heiraten auch in Ungarn … 

Insgesamt arbeiten 82 Pfarrer*innen in der Kirche. 10 % sind Frauen. Viele leisten sehr viel für ihre Gemeinden. Pfarrer*innen sind oft diejenigen, die sich um den sozialen Zusammenhalt in ihren Orten kümmern – bis dahin, dass sie Freiwillige Feuerwehren aufbauen. Die diakonische Arbeit ist von enormer Bedeutung. Ohne sie wäre für viele Notleidende ihre Lage noch schlimmer. In vielen Gemeinden geht es auch darum, mit den Roma, mit denen sie in ihren Orten zusammenleben versuchen, gemeinsam Kirche zu sein. 

Es ist eine große Herausforderung, in der Ukraine reformierter Pfarrer zu sein. Die Gemeinden schrumpfen durch Migration nach Ungarn und Westeuropa. Aber es ist bei den engagierten Menschen zu sehen, wie not-wendig es ist, dass es Kirche gibt und an der Seite ihrer Leute steht. 

Und es sieht nicht alles düster aus. „Das Durchschnittsalter unserer Pfarrer ist unter 40 Jahren“, so Bischof Zán Fábián. Deshalb gewinnen wir immer bei Fussballturnieren gegen Pfarrerfussballmannschaften aus anderen  ungarisch-reformierten Kirchen!“