Bischof Geza Filo in der Martin-Luther -Kirche

Seit April 2018 arbeitet der slowenische Pfarrer
Aleksander Erniša in Triest. Nach seinem Studium war er zuerst Militärpfarrer im
slowenischen Heer.
Die kleine lutherische
Kirche Sloweniens
hat durch einen Staatskirchenvertrag das Recht, Militärgeistliche zu entsenden. Das ist eine Chance, in der Gesellschaft mitzuwirken und präsent zu sein. Jetzt hat
Aleksander die Chance bekommen, Pfarrer der italienischen lutherischen Gemeinde
in Triest zu werden. Beide lutherischen Kirchen
sind partnerschaftlich verbunden. Z
udem gibt es in Triest eine slowenische
Minderheit, so wie es in Slowenien eine italienische und auch eine ungarische
Minderheit gibt.

„Es ist noch aus einem weiteren Grund gut, dass
Aleksander nun in Italien Pfarrer ist“, gibt Bischof Geza Filo im Gespräch zu.
„Wir haben in unserer Kirche im Verhältnis zu viele
Pfarrer. Insgesamt dienen fünf Pfarrerinnen und sieben Pfarrer in der Kirche mit rund
8.600 Gemeindemitgliedern. Das ist auf der einen Seite ein Segen, auf der
anderen Seite müssen die Pfarrer bezahlt werden. Und das ist von  Jahr zu Jahr eine immer größere
Herausforderung, denn die Gemeinden wachsen kaum. Gerade im
Übermurgebiet im Osten des Landes, wo sich unsere meisten Gemeinden befinden, leiden
sie eher unter Abwanderung, weil die Region wirtschaftlich schwach ist.“
Filo berichtet von den Herausforderungen der Gemeinden, von der Solidarität
der Gemeinden untereinander und von den ökumenischen Chancen im
kommenden Jahr, wenn Slowenien Weltgebetstagsland ist.

Die lutherische Kirche Sloweniens genießt trotz ihrer geringen Größe ein hohes Ansehen in der Gesellschaft. Davon zeugt auch die Tatsache, dass
in diesem Jahr in Ljubljana der Platz vor der lutherischen Kirche zum
Martin-Luther-Platz umbenannt werden soll und zuvor von der Stadt aufwendig umgestaltet
wurde.
Vor der Kirche wurde eine Gedenkplatte in den Boden gelassen, um
auf die Wirkung der Reformation hinzuweisen. 
„Bei allen Herausforderungen und Sorgen: Wir können doch
etwas bewirken und uns in der Gesellschaft zeigen.“

Im Verlag des GAW ist aus Anlass des kommenden
Weltgebetstages 2019 ein Themenheft über Slowenien erschienen. Es bietet eine gute
Zusammenfassung über das Land und insbesondere das Leben der Evangelischen im
Land.

Zu bestellen über: verlag@gustav-adolf-werk.de
zum Preis von 5 Euro (zzgl. Versand).   

„Kirche in Slowenien funktioniert anders als Kirche in Deutschland. Wir haben keine Kirchensteuer, keinen Religionsunterricht an den Schulen und unsere Pfarrer haben keine Sekretärin. Nicht einmal ich als Bischof habe eine Sekretärin.“ Geza Filo, Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Slowenien