Der Moderator der Griechischen Ev. Kirche Meletis Melitiadis

Am 20. Juni ist Weltflüchtlingstag. Einmal im Jahr soll besonders an die Menschen erinnert werden, die alles verloren haben – nur nicht ihre Menschenwürde! Und zudem soll ihre Stärke, ihr Mut, ihre Widerstandsfähigkeit wertgeschätzt werden, die sie täglich aufbringen müssen, um zu überleben. Solidarität mit den Flüchtlingen – darum geht es! Dazu gehört ein menschlicher Umgang mit ihnen und eine sachlichere politische Diskussion gerade wenn es um Asylfragen geht. Und gerade Christen muss es ein Anliegen sein, Vertriebenen, Schutzsuchenden und Heimatlosen Hilfe zu geben. Und ebenso gilt es, ihre Talente, Kompetenzen und Biographien wert zu schätzen und ihnen Perspektiven zu bieten. Der österreichische Bischof Dr. Michael Bünker, zudem Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa, bekräftigte am Vortag des Weltflüchtlingstages die Unterstützung der Kirchen und Religionen für jene, die sich um Integration bemühen. Derzeit würden Bevölkerungsgruppen gegeneinander ausgespielt – „Einheimische gegen Migranten, die Religionen untereinander“ – und deshalb sei ein gemeinsames Zeichen wichtig, „dass wir uns nicht auseinander bringen lassen sondern zusammenstehen“. Man müsse eine Achse der Menschlichkeit in Europa stärken und nicht eine Achse der Willigen, die auf Abschottung und Mauern setzt. Viele Ängste in der derzeitigen politischen Debatte seien irrational.

UNHCR gab bekannt, dass nach dem 2. Weltkrieg noch nie so viele Menschen auf der Flucht waren. Rund 68,5 Millionen Kinder, Frauen und Männer suchten Ende 2017 Schutz fern ihres Zuhauses. Das seien 2,9 Millionen Menschen mehr gewesen als Ende 2016 . Über die Hälfte der Geflohenen sind Kinder.„Die Zahl der Menschen auf der Flucht ist im fünften Jahr hintereinander gestiegen“, sagte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi.

Das UNHCR veröffentlicht jedes Jahr vor dem Weltflüchtlingstag am 20. Juni die neusten verfügbaren globalen Zahlen über Vertreibung und Heimatverlust. Die größte Gruppe – ca. 40 Millionen Menschen- bildet die der Binnenflüchtlinge. Syrien und Kolumbien liegen hier wieder weit oben. Es sind zwei Länder, in denen GAW-Partnerkirchen aktiv sich der Flüchtlinge annehmen. 25 Millionen Menschen flüchten über die Grenzen ihrer Heimatländer. GAW-Partnerkirchen in Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, Griechenland. Libanon und Ägypten kümmern sich hier um die Heimatlosen mit zahlreichen Initiativen und Projekten. Als weitere Gruppe zählt das UNHCR die Asylsuchenden, von denen Ende 2017 mehr als drei Millionen registriert waren. Gerade über diese

Gruppe wird derzeit in Europa intensiv diskutiert.

Aus fünf Ländern flohen in den vergangenen Jahren die meisten Menschen: Syrien, Afghanistan, Südsudan, Myanmar und Somalia. Die fünf größten Aufnahmeländer für Flüchtlinge waren laut dem UNHCR die Türkei, Pakistan, Uganda, Libanon und der Iran. Deutschland ist das einzige europäische Land unter den zehn Staaten, die am meisten Geflohene aufgenommen haben. Laut UNHCR hielten sich Ende 2017 knapp eine Million Flüchtlinge in der Bundesrepublik auf.

Die GAW-Partnerkirchen im Mittelmeerraum leisten Enormes, um Flüchtlingen zu helfen, ihnen zur Seite zu stehen.

Auf der im Mai stattgefundenen Vollversammlung der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) hat Moderator Meletis Melitiadis de Arbeit der Griechischen Evangelischen Kirchen präsentiert. Der dafür entstandene Film zeigt auf beeindruckende Weise die wertvolle Arbeit der Kirche: 

https://youtu.be/aND4OhCZ040